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62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

17.09. - 21.09.2017, Oldenburg

Nearest neighbour Matching in einer epidemiologischen Studie

Meeting Abstract

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  • Mathias Schaller - Universität Köln, Köln, Deutschland
  • Gero von Gersdorff - QiN-Gruppe, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Oldenburg, 17.-21.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocAbstr. 154

doi: 10.3205/17gmds062, urn:nbn:de:0183-17gmds0625

Veröffentlicht: 29. August 2017

© 2017 Schaller et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das QiN Programm ist das Qualitätssicherungsprogramm des KfH (Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation), einem gemeinnützigen Dialyseanbieter in Deutschland. Im Jahr 2013 wurde im Rahmen einer Kooperation mit der 5 Dialysezentren eine Evaluation eines Sportprogammes für Dialysepatienten durchgeführt.

Methoden: Dazu wurden 174 Patienten aus den am Sportprogramm teilnehmenden Zentren mit einem Nearest Neighbour Matching (NNM) gematcht. Das NNM umfasst 15 Variablen, welche den demographischen Hintergrund und die Schwere der Nierenerkrankung widerspiegeln. Es wurde im Verhältnis 1:5 gematcht. Die NNM -Variablen wurden vor Beginn des Sportprogrammes erhoben.

Ergebnisse: Obwohl sich die Kohorte der Patienten in den Zentren, die am Sportprogramm teilnehmen von der Kohorte der Patienten aus anderen Zentren unterscheiden, konnten erfolgreich vergleichbare Patienten in Zentren mit und ohne Sportprogramm identifiziert werden. Während vor dem Matching noch ein signifikanter der Altersunterschied von 1,8 Jahre zwischen den Patientengruppen vorhanden war, war der Altersunterschied zwischen den gematchten Patienten mit 0,3 Jahre nicht mehr signifikant unterschiedlich. Bei der Folgebetrachtung der Patienten konnte gezeigt werden, dass das Sportprogramm einigen verbesserten Laborwerten führt, während andere konstant bleiben. So nahm das Albumin in der Sportgruppe um 0,4 g/l zu während es in der Kontrollgruppe um 0,9 g/l abnahm. Für das Phosphat und das Hämoglobin wurden mit 0,18 mmol/l und 0,1 g/dl konstante Anstiege beobachtet. Bei insgesamt gutem Überleben in Sport- und Kontrollgruppe konnte gezeigt werden, das die Teilnahme am Sportprogramm zu einem weiteren Überlebensvorteil führt. Mit Hilfe eines Cox Modelles wurde der Überlebensvorteil der Patienten im Sportprogramm auf 40 % geschätzt.

Diskussion: Es konnte mit NNM eine geeignete Kontrollgruppe identifiziert werden. Die beobachteten Veränderungen in den Laborwerten zeigen weiterhin, dass das Sportprogramm einen positiven Effekt auf die behandelten Patienten hat. Es bleibt offen, ob der geschätzte Überlebensvorteil auch bei längerer Betrachtung einer größeren Gruppe in dieser Größenordnung beobachtet werden kann.



Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.