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GMDS 2015: 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

06.09. - 09.09.2015, Krefeld

Entwicklung von Risikoadjustierungsmodellen für Indikatoren der Ergebnisqualität auf der Basis von Routinedaten

Meeting Abstract

  • Günther Heller - AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland
  • Svetlana Rasch - AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland
  • Teresa Thomas - AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland
  • Robert Krohn - AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland
  • Tonia Kazmaier - AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland
  • Björn Broge - AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland
  • Joachim Szecsenyi - AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland

GMDS 2015. 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Krefeld, 06.-09.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocAbstr. 238

doi: 10.3205/15gmds188, urn:nbn:de:0183-15gmds1889

Veröffentlicht: 27. August 2015

© 2015 Heller et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mittlerweile existieren zahlreiche Verfahren der Qualitätssicherung, die Routinedaten nutzen. Dabei wird für einen Einrichtungsvergleich immer eine möglichst risikoadjustierte Berechnung von Indikatoren der Ergebnisqualität angestrebt. Allerdings existieren vergleichsweise wenig Arbeiten, welche das methodische Vorgehen bei der Entwicklung von Risikoadjustierungsmodellen auf der Basis von Routinedaten beleuchten. Ziel dieser Arbeit ist es daher, ein solches Verfahren am Beispiel von Entwicklungen im Bereich der Cholezystektomie [1] und Dekubitusprophylaxe [2] vorzustellen.

Material und Methoden: Das Verfahren basiert auf einem mehrstufigen iterativen Verfahren mit folgenden Elementen: Einerseits werden auf Basis einer systematischen Literaturrecherche relevante Risikofaktoren identifiziert. Andererseits wurden im Rahmen des Projektes Routinedaten (stationäre Abrechnungsdaten) beschafft, so dass anschließend, unter der Einbindung von Fach- und Kodierexperten, unterstützt durch empirische Analysen, an einem Entwicklungsdatensatz eruiert werden kann, inwieweit sich interessierende Risikofaktoren auf der Basis von Routinedaten abbilden lassen. Darüber hinaus wird in weiteren empirischen Analysen geprüft, welche kodierten Diagnosen (und ggf. Prozeduren) eine Assoziation mit den analysierten Endpunkten aufweisen. In weiteren Schritten wird, erneut unter der Einbindung von Fach- und Kodierexperten, geprüft, welche weiteren kodierten Diagnosen (und ggf. Prozeduren) sich, aus inhaltlicher Perspektive wie auch aus Sicht der Kodierpraxis als zusätzliche Risikofaktoren eignen. Anschließend wird eine statistische Modellentwicklung auf Basis dieser Vorarbeiten vorangetrieben. Dabei werden Fitmaße für die Modelle berechnet, diese Modelle auf ggf. existente Kollinearitäten geprüft, ggf. Umkodierungen durchgeführt, wie auch mögliche Zusammenfassung von zuvor entwickelten potentiellen Risikofaktoren vorgenommen. Das so entwickelte Modell wird anhand eines Validierungsdatensatzes erneut geprüft und in einer letzten Abstimmungsrunde finalisiert.

Ergebnisse: Das Vorgehen wie auch die Ergebnisse dieser Methodik werden an Hand von Beispielen der Entwicklungen von Risikoadjustierungsverfahren für die Leistungsbereiche Dekubitusprophylaxe und Cholezystektomie [1] für die gestzliche Qualitätssicherung dargestellt und diskutiert.

Diskussion: In dem vorgeschlagen Verfahren wurde Wert auf ein möglichst transparentes inhaltliches wie statistisch leicht nachvollziehbares Vorgehen gelegt. Es wurde gleichzeitig versucht alle relevanten zur Verfügung stehenden Informationen, in einem induktiven wie auch einen deduktiven Ansatz, über ein mehrstufiges iteratives Verfahren zu bündeln, um so eine optimale Nutzung der in den Routinedaten zur Verfügung stehenden Informationen zu erreichen.


Literatur

1.
AQUA-Institut. Weiterentwicklung des Leistungsbereichs Cholezystektomie. Ergebnisbericht. Stand: 18. Oktober 2013. 2013. URL: https://www.sqg.de/sqg/upload/CONTENT/Technische_Entwicklung/Cholezystektomie/Weiterentwicklung_Leistungsbereich_Cholezystektomie_Bericht.pdf Externer Link
2.
Heller G, Szecsenyi J, Willms G, Broge B. Qualitätsmessung mit Routinedaten in der gesetzlichen Qualitätssicherung am Beispiel Dekubitusprophylaxe. Z Evid Fortbild Qual Gesundhwes. 2014; 108 (8-9): 465-469.