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GMDS 2015: 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

06.09. - 09.09.2015, Krefeld

Äquivalenzgrenzenbestimmungsmöglichkeiten für Tests auf Gleichheit

Meeting Abstract

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  • Kai Antweiler - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Magdeburg, Deutschland
  • Siegfried Kropf - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland

GMDS 2015. 60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Krefeld, 06.-09.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocAbstr. 168

doi: 10.3205/15gmds128, urn:nbn:de:0183-15gmds1282

Veröffentlicht: 27. August 2015

© 2015 Antweiler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Nachweis der Gleichheit einer Behandlungsmethode zu einer Kontrollgruppe in einem oder mehreren Endpunkten erfordert eine festgelegte Grenze für den Unterschied ab dem zwei Populationen nicht mehr als "gleich" gelten sollen.

Material und Methoden: Im Idealfall hat der Anwender eine konkrete Vorstellung wie groß dieser Wert in einer vorliegenden Situation für diese Grenze sein soll. Im Allgemeinen ist das nicht der Fall.

Eine häufig anwendbare Alternative zu einer absoluten Grenze ist die Verwendung einer relativen Grenze für den Quotient Behandlung/Kontrolle. Hierzu existieren standardisierte aber letztendlich willkürliche Zahlenwerte.

Die Äquivalenzgrenzenbestimmung lässt sich auch in die Planung des Experiments aufnehmen. Hierfür eignet sich ein eigener Experimentteil mit einer eigenen Kontrollgruppe und einer Referenzgruppe, die einem experimentellen Einfluss ausgesetzt wird, der nach fachlicher Einschätzung noch eine akzeptable Abweichung des Normalzustands darstellt. Beispielsweise kann bei der Analyse von Biosphären aus Bodenproben eine leichte Verschiebung des Standorts als unbedenklicher experimenteller Eingriff betrachtet werden, dessen Effekt dann nicht von dem Effekt der Behandlung übertroffen werden darf. Als Abwandlung ist hier eine Abschwächung des Kriteriums durch Streckung des Grenzwertes möglich.

Eine weitere Abwandlung dieses Aufbaus benutzt dieselbe Kontrollgruppe zum Testen wie auch für die Bestimmung der Grenze. Die Abhängigkeit wird hierbei vernachlässigt. Aus praktischer Sicht ist dies oft nicht mit Problemen verbunden, da die Grenzenbestimmung nicht zwangsläufig auf Unterschieden zwischen Verteilungsparametern beruhen muss. Wenn ein Experte einschätzt, dass der vorliegende beobachtete Unterschied zwischen der Kontrolle und ihrer Referenz akzeptabel ist, kann hieraus eine Grenze bestimmt werden.

Eine sehr konservative Einschätzung einer Äquivalenzgrenze über Verteilungsparameter ist in einigen Fällen aus einem zweifaktoriellen Testdesign konstruierbar. In dem hier vorgestellten Ansatz sind hierfür je eine Referenzprobe für die Kontroll- und Behandlungsgruppe erforderlich. Auf diese Weise ist für einen zeitgleichen Test auf Unterschied in einem oder mehreren anderen Endpunkten ein günstigeres Stichprobenumfangsverhältnis möglich, bei dem die Referenzproben als Faktor oder auch stratifiziert in die Analyse einfließen können.

Für multivariate Daten kommt ein von uns entwickelter Äquivalenztest zum Einsatz, der bereits früher vorgestellt wurde [1], [2].

Ergebnisse: Die unterschiedlichen Verfahrensweisen werden mit ihren Stärken und Schwächen anhand landwirtschaftlicher Versuche verglichen.


Literatur

1.
Antweiler K, Kropf S. Tests auf multivariate Äquivalenz für hochdimensionale Problemstellungen unter strikter Kontrolle gezielter Endpunkte. Vortrag auf der 57. Jahrestagung der GMDS. 2012.
2.
Antweiler K, Kropf S. Statistische Analyse der Biosphäre und ihrer Diversität am Beispiel mikrobieller Populationen aus den Wurzelregionen von Nutzpflanzen. Vortrag auf der 58. Jahrestagung der GMDS. 2013.