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GMDS 2013: 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

01. - 05.09.2013, Lübeck

Die Rolle der Middleware im Projekt OR.NET

Meeting Abstract

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  • Christian Kücherer - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, DE
  • Raluca Pahontu - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, DE
  • Björn Bergh - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, DE

GMDS 2013. 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Lübeck, 01.-05.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocAbstr.537

doi: 10.3205/13gmds278, urn:nbn:de:0183-13gmds2782

Veröffentlicht: 27. August 2013

© 2013 Kücherer et al.
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Gliederung

Text

Der Einsatz heutiger Medizinprodukte und IT-Systeme in Krankenhäusern zeichnet sich durch einen geringen Grad der Vernetzung und Interoperabilität aus. Medizinprodukte haben keine oder eine limitierte Fähigkeit der Vernetzung untereinander und mit den angrenzenden Informationssystemen, wie z.B. ein Krankenhausinformationssystem (KIS) oder ein Picture Archiving and Communication System (PACS). Die heute existierende Vielfalt von Schnittstellen und Protokollen, sowie fehlende Standards führen zu einer Vielzahl proprietären Lösungen. Um steigenden Leistungs- und Kostendruck sowie der Optimierung der Arbeitsabläufe im OP gerecht zu werden, sollen im Rahmen des Projekts OR.NET eine entsprechende standardisierte Integration all dieser Medizinprodukte und Systeme ermöglicht werden. Es soll ein sicheres, dynamisches und interoperables System entstehen, das Medizinprodukte untereinander und mit IT-Systemen vernetzt.

Diese drei grundsätzlichen Anforderungen müssen auf unterschiedlichen Ebenen adressiert werden, wie im folgenden Architektur-Vorschlag dargestellt. Interoperabilität wird häufig durch den Einsatz von Middleware gelöst [1]. Dabei übernehmen Adapter die Aufgabe, Medizinprodukte und IT Systeme mit unterschiedlichen Protokoll-Stacks anzubinden. Transformatoren wandeln die auszutauschenden Daten syntaktisch um. Die Adapter können für Medizinprodukte z.B. auf eingebetteten Systemen realisiert werden, als auch in Form eigenständiger Rechner, die komplexere Transformationen für IT-Systeme durchführen. Mit Hilfe einer Interoperabilitäts-Engine kann auf semantischer Ebene eine weitere Transformation stattfinden. Sicherheit als umfassende nichtfunktionale Anforderung kann durch folgende Maßnahmen hergestellt werden:

1.
Getrennte Subnetze für sowohl Medizinprodukte als auch IT-Systeme
2.
Ein Gateway in Form einer Middleware als kontrollierter Netzwerkübergang
3.
Erkennung von Schadsoftware- innerhalb der Middleware

Die Dynamik des Systems umfasst im Wesentlichen die Eigenschaft, dass Medizinprodukte während einer OP nahtlos ausgetauscht und ohne weiteren Konfigurationsaufwand in Betrieb genommen werden können. Dies ist durch den Einsatz einer Service-Orientierten Architektur mit entsprechenden Plug and Play Mechanismen realisierbar. Dadurch können auch weitere Dienste implementiert werden, die die bestehende Funktionalität erweitern oder auch aus den bestehenden Daten höherwertige Informationen gewinnen können. Neben der technologischen Herausforderung müssen existierende Standards und Anforderungen aus dem Bereich der Zulassung von Medizinprodukten berücksichtigt werden. Schließlich muss das System Ärzte und Chirurgen vor, während und nach der OP unterstützen, darf jedoch eines nicht gefährden: Das Leben und die Gesundheit des Patienten.


Literatur

1.
Lewis G, Morris EJ, Smith DB, Wrage L. Service-Oriented Architectures as an Interoperability Mechanism. News on Software Engineering Institute. 2005 February 1.