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GMDS 2013: 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

01. - 05.09.2013, Lübeck

Untersuchung der Clostridium difficile-assozierter Diarrhoe (CDAD) in §301-Routinedaten

Meeting Abstract

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  • Heike Voss - Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Nord, Hamburg, DE
  • Dirk Melcher - Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Nord, Hamburg, DE
  • Reinhard Schuster - Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Nord, Hamburg, DE

GMDS 2013. 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Lübeck, 01.-05.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocAbstr.187

doi: 10.3205/13gmds227, urn:nbn:de:0183-13gmds2278

Veröffentlicht: 27. August 2013

© 2013 Voss et al.
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Gliederung

Text

Einleitung und Fragestellung: Clostridium difficile ist einer der wichtigen nosokomialen Keime im Krankenhaus und wird für die überwiegende Anzahl der von Antibiotika-assozierten membranösen Colitis verantwortlich gemacht. Diverse Hygienemaßnahmen sind deshalb schon ergriffen worden. Seit 2007 besteht eine Meldepflicht für schwere Krankheitsverläufe. Es stellt sich die Frage, wie oft die CDAD im Krankenhaus kodiert wurde, welche DRGs davon betroffen sind und in wieweit es bei Vorkommen einer CDAD zu einer Überschreitung der oberen Grenzverweildauer gekommen ist. Auch wurde betrachtet, ob das Alter und das Geschlecht bei dieser Infektion eine Rolle spielt.

Material und Methoden: Die CDAD ist mit dem Code A04.7 verschlüsselt. Analysiert wurde ein regional repräsentativer Abrechnungsdatensatz nach § 301. Anhand des §301-Datensatzes wurde untersucht:

  • Vorkommen der Kodierung der CDADmit der ICD A04.7 im stationären Bereich
  • Verteilung auf die DRGs
  • Auftreten bei Überschreitung der oberen Grenzverweildauer
  • Alters - und Geschlechtsverteilung
  • Vergleich mit ambulanten Daten

Ergebnisse: Der Code für die CDAD wurde in 0,6% aller betrachteten Fälle gefunden. Dabei wurde von diesen Fällen die CDAD in 15% als Hauptdiagnose, also als Aufnahmegrund verschlüsselt. Der überwiegende Teil des Codes wurde in der Gesamtheit im Bereich der DRGs gesehen, die die Verdauungsorgane betreffen, allerdings zeigte sich auch eine Häufung bei DRGs mit geriatrischer Komplexbehandlung sowie in geringerem Ausmaß auch bei Erkrankungen der Atemwege. In diesem Zusammenhang wurde auch die Überschreitung der oberen Grenzverweildauer betrachtet. Die Altersverteilung zeigt deutlich, dass schwerpunktmäßig die über 70jährigen Patienten betroffen waren. Dieser Altersschwerpunkt zeigt sich bei den ambulanten Daten nicht. Weiter konnte ein Geschlechtsunterschied ausgewiesen werden. Es waren mehr Frauen als Männer betroffen. Dieser Unterschied konnte nur teilweise auf die unterschiedliche Besetzung der Jahrgänge zurückgeführt werden.

Diskussion: Die Auswertung der §301Daten zeigt, dass die CDAD weiterhin eine ernstzunehmende Erkrankungim stationären Bereich ist, die alle Altersgruppen umfasst, wobei der Schwerpunkt deutlich bei den älteren Patienten liegt. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Im ambulanten Bereich wird die CDAD deutlich weniger diagnostiziert. Die Altersverteilung ist hier eher homogener. Dies mag zum einen daran liegen, dass der Verlauf der Erkrankung in der Regel im Alter schwerer ist und es gleich zur stationären Aufnahme kommtundzum anderen ältere Patienten im Krankenhaus infektanfälliger sind. Im folgendem sollte untersucht werden, ob sich die Inzidenzim Zeitverlauf verändert und ob die weiter durchgeführten Hygienemaßnahmen einen Effekt zeigen.


Literatur

1.
Fallpauschalenvereinbarung und Fallpauschalenkatalog G - DRG Version 2010. Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK GmbH)