gms | German Medical Science

GMDS 2012: 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

16. - 20.09.2012, Braunschweig

Schnittstellen und Datentransfer als kritische Masse der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Stefan Göhring - Projektgeschäftsstelle Qualitätssicherung Invasive Kardiologie, Berlin, Deutschland
  • Uwe Pöttmann - Projektgeschäftsstelle Qualitätssicherung Invasive Kardiologie, Berlin, Deutschland

GMDS 2012. 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Braunschweig, 16.-20.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12gmds095

doi: 10.3205/12gmds095, urn:nbn:de:0183-12gmds0951

Veröffentlicht: 13. September 2012

© 2012 Göhring et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Bisherige Verfahren zur Qualitätssicherung (QS) sind auf die jeweiligen in Deutschland getrennten Sektoren der Versorgung – ambulant und stationär – bezogen. Zukünftig soll der gesamte Pfad von niedergelassenen Hausärztinnen über Fachärztinnen über Krankenhäuser auch über REHA-Einrichtungen zurück zu niedergelassenen Ärzten als Prozesskette abgebildet werden [1]. Es ergeben sich naturgemäß Hürden an den jeweiligen Übergängen sowohl technischer als auch organisatorischer Art.

Methode: Bereits in Modellen zur bisherigen Verzahnung der ambulanten und stationären sowie zur Integrierten Versorgung (IV) wurden Schnittstellen erprobt und beispielhaft abgebildet [2]. Es wird ein Modell zu sektorenübergreifenden QS in der Kardiologie (Koronare Herzkrankheit) vorgestellt. Es handelt sich um eine Relation lokaler und übergreifender Dokumentationen u. a. mit den Fragestellungen Standort (Datenübertragung), Quelldatenformat (unterschiedlicher Produkte und Hersteller) und Datenschutz. Bewertungsmaßstäbe sind unter anderem die optimale Erfassung der Einzelinformation, die Verfügbarkeit der Informationen zum gewünschten Folgezeitpunkt und der Export eines vollständigen Datensatzes zur Qualitätssicherung.

Ergebnisse: Das Modell stellt die Erhebungspunkte (Hausärztliche Praxis, Kardiologische Praxis, Herzkatheterlabor, Herzchirurgie, Reha-Klinik) und den Transfer von Falleigenschaften (Symptomatik und Vordiagnostik, invasive Diagnostik und Therapie, Verlauf) über alle Messpunkte dar sowie die Erhebung jeweils aktueller Daten. Eine exemplarische Installation wurde bereits regional in der Praxis erprobt und zeigt eine im Alltag praktikable Anwendung. Mit Hilfe mehrerer beteiligter Produzenten wurde eine Integration von Dokumentationen bei Ausschaltung der Mehrfacherfassung realisiert.

Zusammenfassung: Die Herausforderung der sektorenübergreifenden QS ist bei an der Fragestellung orientierter Definition des Datensatzes und der Schnittstellen zu leisten. Es kann jedoch zu Konflikten bei der Integration in bestehende Krankenhausinformationssysteme oder Praxisverwaltungssysteme kommen. Die Integration unterschiedlicher Datenquellen erfordert Kooperation der Anbieter zur Herstellung des optimierten Datentransfers.


Literatur

1.
AQUA — Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH. Allgemeine Methoden im Rahmen der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung im Gesundheitswesen nach § 137a SGB V Version 2.0. Göttingen: AQUA; 2010. Available from: http://www.sqg.de/sqg/upload/CONTENT/Hintergrund/Methodenpapier/AQUA_AllgemeineMethoden_Version_2-0.pdf [cited 23.04.2012] Externer Link
2.
Albrecht A, Levenson B, Göhring S, Haerer W, Reifart N, Ringwald G, Troger B. Das QuIK-Register des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen: Flächendeckende vergleichende Qualitätssicherung in der Invasivkardiologie. Dtsch Med Wochenschr. 2009;134:211-3.