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Analyse internationaler Standards und Projekte für die Anwendung in einem nationalen Medikationsplan
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Veröffentlicht: | 20. September 2011 |
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Einleitung: Der nationale Medikationsplan ist ein wesentlicher Bestandteil des Aktionsplans 2010–2012 zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) [1], welcher durch das Bundesministerium für Gesundheit unterstützt wird. Für die strukturierte und standardisierte Dokumentation und die dahinterliegenden Prozesse eines Medikationsplans sind erste IT-Standards bereits verfügbar. Diese IT-Standards werden auf Praktikabilität für definierte Use Cases im deutschen Gesundheitswesen hin untersucht.
Material und Methode: Anhand von internationalen Vorgaben und Standards wie etwa dem IHE Profil „Pharmacy“ [2], des ISO-Pre-Standards „Dose Syntax“ [3] und der Arbeiten in HL7 [4] und openEHR [5] werden semantische und syntaktische Vorgaben analysiert und zusammengetragen. Zusätzlich erfolgt eine fachliche Überprüfung der Medikationspläne in nationalen und internationalen Projekten wie etwa epSOS (European Patients Smart Open Services) [6] oder im VHitG-Arztbrief [7].
Ergebnisse: Die Anpassung der internationalen Vorgaben an national definierte Use Cases ist möglich. Syntaktische Vorgaben können größtenteils übernommen werden. So kann ein einheitlicher intersektoraler und internationaler Austausch dieser wichtigen Daten gewährleistet werden. Lediglich semantische Kataloge („Termsets“ oder „Value Sets“) und Terminologien bedürfen einer weiteren Anpassung und Harmonisierung, dies aber v.a. auf internationaler Ebene [8]. Hier spielen international genutzte Terminologien eine herausragende Rollen [9]. Daneben befassen sich die Projekte zur Identifikation von Arzneimitteln [10] mit den semantischen Inhalten von Arzneimittelidentifikatoren.
Diskussion: Die Auswahl der medizinischen Inhalte im Medikationsplan sollte von den medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Standardisierungsexperten durchgeführt bzw. mitgetragen werden. Eine Abstimmung mit internationalen Standards und regulatorischen Vorgaben ist dabei notwendig. Für die Nutzung innerhalb der Softwaresysteme müssen Implementierungsleitfäden verfügbar sein.
Literatur
- 1.
- http://www.akdae.de/AMTS/Aktionsplan/Aktionsplan-AMTS.pdf
- 2.
- Profil Pharmacy. http://www.ihe.org
- 3.
- ISO/TC 215 / SC WG6 N 826 – Health Informatics – Business requirements for a syntax to exchange structured dose information for medicinal products.
- 4.
- Pharmacy, Core Principles. http://www.hl7.org
- 5.
- Archetypes, Medication Order list. http://www.openehr.org
- 6.
- http://www.epsos.eu
- 7.
- book. http://www.bvitg.de
- 8.
- Thun S, Oemig F, Heitmann K, Gessner C. Definition von Value Sets für standardisierte semantische Systeme am Beispiel von IHE und HL7. In: gmds 2010, Mannheim, 9. September 2010.
- 9.
- book. http://www.ihtsdo.org
- 10.
- ISO/DIS 11615 Health Informatics – Identification of Medicinal Products – Data elements and structures for the unique identification and exchange of regulated medicinal product information.
- 11.
- ISO/DIS 11616 Health Informatics – Identification of Medicinal Products – Data elements and structures for the unique identification and exchange of regulated pharmaceutical product information.
- 12.
- ISO/DIS 11238 Health Informatics – Identification of Medicinal Products – Data elements and structures for the unique identification and exchange of regulated information on substances.
- 13.
- ISO/DIS 11239 Health Informatics – Identification of Medicinal Products – Data elements and structures for the unique identification and exchange of regulated information on pharmaceutical dose forms, units of presentation, routes of administration and packaging.
- 14.
- ISO/DIS 11240 Health Informatics – Identification of Medicinal Products – Data elements and structures for the unique identification and exchange of units of measurement.