gms | German Medical Science

MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Subjektive Einschätzung der fachärztlichen Versorgungssituation in Mecklenburg-Vorpommern: Ergebnisse einer repräsentativen Studie bei 60-Jährigen und Älteren zu Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Ulrike Siewert - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Greifswald
  • Konstanze Fendrich - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Greifswald
  • Wolfgang Hoffmann - Institut für Community Medicine, Universität Greifswald, Greifswald

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds375

doi: 10.3205/11gmds375, urn:nbn:de:0183-11gmds3754

Veröffentlicht: 20. September 2011

© 2011 Siewert et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der Studie ist es, die subjektiv empfundene Erreichbarkeit niedergelassener Fachärzte aus Sicht älterer Patienten im städtischen und ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns im Zusammenhang mit weiteren Einflussfaktoren als Prädiktor für die Inanspruchnahme zu analysieren.

Methoden: In einer repräsentativen Zufallsstichprobe von 1200 Personen der Allgemeinbevölkerung ab 60 Jahren in den beiden Landkreisen Ostvorpommern und Uecker-Randow sowie der kreisfreien Stadt Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) wurde eine schriftliche Erhebung mittels eines modular aufgebauten Fragebogens zur Inanspruchnahme von Haus- und Fachärzten, der subjektiv wahrgenommenen Erreichbarkeit der Ärzte sowie weiteren möglichen Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme (v.a. Alter, Geschlecht, soziodemografische Variablen, chronische Erkrankungen, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Einstellungen zur Gesundheit) durchgeführt. Die Fragen zur Erreichbarkeit der Fachärzte bezogen sich auf den am besten und am schwierigsten erreichbaren Facharzt sowie Wartezeiten auf einen Termin und im Wartezimmer.

Ergebnisse: 316 Männer und 399 Frauen im Altersbereich 60-94 Jahre beantworteten den zugesandten Fragebogen (Response 61,2%). 24,2% der Probanden benötigten bis 15 Minuten vom Wohnort zum am schwierigsten erreichbaren Facharzt. Weitere 38,3% der Probanden gaben eine Wegzeit von bis 30 Minuten an, 37,5% von bis einer Stunde oder mehr (30,7% zwischen 30 und 60 Minuten, 6,8% über 60 Minuten). Während in der kreisfreien Stadt Greifswald nur 6,5% der Probanden eine Wegzeit von über 30 Minuten zum am schwierigsten erreichbaren Facharzt angaben, waren dies in den beiden ländlich geprägten Kreisen insgesamt 45,4% der Probanden. Am häufigsten wurde der Augenarzt als am schwierigsten erreichbarer Facharzt genannt (14,7%), am zweithäufigsten der Internist (11,9%). 9,1% der Probanden gaben mehrere Fachärzte als schlecht erreichbar an, und 40,0% nannten keinen spezifischen Facharzt. In der subjektiven Einschätzung der Probanden sind 75,3% sehr zufrieden oder zufrieden und 24,7% unzufrieden oder sehr unzufrieden mit der Facharzterreichbarkeit.

Diskussion: Bislang wurden vorwiegend Fahrzeitanalysen verwendet, um Unterschiede in der Inanspruchnahme und Morbidität in Abhängigkeit von regionalen Unterschieden in der Erreichbarkeit medizinischer Versorgungseinrichtungen zu untersuchen. In der vorliegenden Studie werden Zusammenhänge zwischen der subjektiv eingeschätzten Erreichbarkeit der fachärztlichen medizinischen Versorgung mit dem Inanspruchnahmeverhalten im Kontext weiterer Einflussfaktoren in multivariaten Regressionsmodellen analysiert und vorgestellt.