gms | German Medical Science

MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Zunahme von Alter und Schweregrad bei der perkutanen Koronarintervention (PCI) – Entwicklung des QuIK (Qualitätssicherung Invasive Kardiologie)-Registers 1996 – 2010

Meeting Abstract

  • Stefan Göhring - Health Care Consulting, Berlin
  • Alexander Albrecht - Kardiologische Gemeinschaftspraxis und Herzkatheterlabor am St. Gertraudenkrankenhaus, Berlin
  • Winfried Haerer - Herzklinik, Ulm
  • Benny Levenson - Kardiologische Gemeinschaftspraxis und Herzkatheterlabor am St. Gertraudenkrankenhaus, Berlin
  • Nicolaus Reifart - Kardiologische Praxis der Kliniken des Main-Taunus Kreises, Bad Soden
  • Gerd Ringwald - Kardiologie im Friedrichspalais, Bruchsal
  • Bernhard Troger - Kardiologische Praxis am Maingau Krankenhaus, Frankfurt am Main

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds364

doi: 10.3205/11gmds364, urn:nbn:de:0183-11gmds3645

Veröffentlicht: 20. September 2011

© 2011 Göhring et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Zahl der dokumentierten Interventionen hat seit Beginn der systematischen Auswertung des QuIK-Registers kontinuierlich zugenommen. Dabei ist der Anstieg der von niedergelassenen Kardiologen durchgeführten Prozeduren kleiner als der von Kardiologen aus dem stationären Bereich. Ist der Anstieg durch Charakteristika der Fälle auch begründet?

Methode: Durch einen chronologischen Vergleich ausgewählter Variablen sollte überprüft werden, ob das Patientengut sich ändert (indikationsabhängige Steigerung) oder nicht (Mengensteigerung). Dazu wurden die fallbezogenen Eigenschaften Alter und Schweregrad verwendet. Als Definition des Schweregrades wurde das Vorliegen einer Mehrgefäßerkrankung (2- oder 3-Gefäßerkrankung) und die Behandlung bei akutem Infarkt / akutem Koronarsyndrom betrachtet.

Ergebnisse: 1996 wurden 2.597 Fälle in dem Register erfasst, 2010 waren es 21.407 Patienten. Die Patienten wurden im Verlauf der Jahre 1996 bis 2010 kontinuierlich älter. Nur in einem Jahr war das Alter geringfügig kleiner als im voran gegangenen. Im gesamten Zeitraum stieg es von 60,9 auf 66,9 um fünf Jahre an.

Auch die Rate von Mehrgefäßerkrankungen stieg kontinuierlich an von 62 % (1996) auf 70,7 % (2010). In zehn von 14 Jahresvergleichen gab es einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Beim akuten Infarkt / Koronarsyndrom muss die Änderung der Definition beachtet werden. Doch auch hier ist über die Jahre häufiger ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. Während 1996 noch 5,2 % der Patienten mit akutem Myokardinfarkt eingeliefert wurden, wiesen 2010 über 30 % ein akutes Koronarsyndrom auf.

Schlussfolgerung: Die Indikation zur PCI basiert im QuIK-Register auf einer von Jahr zu Jahr ansteigenden Rate an Patienten mit für eine Intervention begründeten Eigenschaften – Zunahme des Alters, des Schweregrades der KHK und des akuten Koronarsyndroms.


Literatur

1.
Levenson B, Albrecht A, Göhring S, Haerer W, Reifart N, Ringwald G, Schräder R, Troger B. 6. Bericht des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen zur Qualitätssicherung in der diagnostischen und therapeutischen Invasivkardiologie 2006-–2009. Herz. 2011;36:41–-49.