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Konzept für eine umweltepidemiologische Geburtskohorte als Beitrag zur gesundheitsbezogenen Umweltbeobachtung des Bundes (GUB)
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Veröffentlicht: | 20. September 2011 |
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Ungünstige Expositionen während der prä-, peri- und postnatalen Entwicklungsphasen können Einfluss auf den Gesundheitszustand in der Kindheit und im weiteren Lebensverlauf haben. Geburtskohortenstudien sind geeignete Instrumente zur Erforschung solcher Zusammenhänge. Als Beitrag zur GUB hat das Umweltbundesamt die Erstellung eines Konzepts für eine umweltepidemiologische Geburtskohorte in Auftrag gegeben. Ziel des Vorhabens war die Planung einer prospektiven und bevölkerungsbasierten Kohortenstudie mit Fokus auf umweltbezogenen Gesundheitsproblemen von Kindern unter Einbezug sozioökonomischer Faktoren und Migration. Die Rekrutierung soll möglichst früh in der Schwangerschaft erfolgen, aber auch bis hin zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes möglich sein. Um auch moderate Umwelteffekte bei geringen Expositions- und Krankheitsprävalenzen sowie Gen-Umwelt-Interaktionen detektieren zu können, ist eine Kohortengröße von mehreren 10.000 bis 200.000 Eltern-Kind-Paaren angezeigt. Fünf umweltbezogene Gesundheitsthemen wurden bei der Konzepterstellung beachtet: (1) Umweltschadstoffe/-faktoren und ihr Einfluss auf die neurologische Entwicklung bzw. kognitive Fähigkeiten, (2) endokrin wirksame Umweltschadstoffe und ihr Einfluss auf die reproduktive Entwicklung, (3) Umweltschadstoffe/-faktoren und ihr Einfluss auf geburts- bzw. schwangerschaftsbezogene Outcomes, (4) Innen- und Außenluftverschmutzung sowie Inhalationsallergene und ihr Einfluss auf Asthma, Allergien und Atemwegserkrankungen, (5) Umweltschadstoffe/-faktoren und ihr Einfluss auf Adipositas und Insulinresistenz bzw. Diabetes. Darüber hinaus soll die Erfassung zusätzlicher gesundheitsbezogener Merkmale möglich sein, um die Geburtskohorte des Bundes als Plattform zur Bearbeitung weiterer Fragestellungen zu etablieren. Die Expositionserfassung soll chemische, biologische, und physikalische Faktoren einbeziehen sowie psychosoziale Einflüsse und genetische Daten berücksichtigen. Eine Asservierung biologischer Proben für spätere Analysen ist vorgesehen. Die breit angelegte Geburtskohortenstudie des Bundes soll dazu beitragen, Zusammenhänge zwischen Umweltexpositionen und gesundheitsbezogenen Merkmalen im Lebensverlauf zu ermitteln, um daraus umwelt- und gesundheitspolitische Strategien ableiten zu können.