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54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

07. bis 10.09.2009, Essen

Ein Ansatz zur Darstellung des IT-Durchdringungsgrads in Krankenhäusern

Meeting Abstract

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  • Immanuel Wilhelmy - TILAK, Abt. Informationsmanagement, Innsbruck
  • Elske Ammenwerth - UMIT – University for Health Sciences, Medical Informatics and Technology, Hall in Tyrol
  • Georg Lechleitner - TILAK, Abt. Informationsmanagement, Innsbruck

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds). Essen, 07.-10.09.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09gmds303

doi: 10.3205/09gmds303, urn:nbn:de:0183-09gmds3034

Veröffentlicht: 2. September 2009

© 2009 Wilhelmy et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zum systematischen Management von Krankenhausinformationssystemen gehört auch ihre regelmäßige Überwachung [1]. Ein Aspekt dabei ist die IT-Durchdringung, d.h. der Grad der IT-Unterstützung ausgewählter Aufgaben. Hierfür fehlt bisher ein praxistaugliches Verfahren. Ziel dieser Arbeit ist die Vorstellung eines Ansatzes zur Darstellung des IT-Durchdringungsgrades in Krankenhäusern.

Material und Methoden: Zunächst werden für jede Unternehmensaufgabe die „IT-Bereitstellung“ und die „IT-Nutzung“ ermittelt. IT-Bereitstellung beschreibt, inwieweit die entsprechenden Aufgaben als Softwarefunktionalitäten bereitgestellt wurden. Die IT-Nutzung gibt den tatsächlichen Nutzungsgrad dieser Funktionalitäten, d.h. inwieweit die Funktionalität auch von den betroffenen Anwendern verwendet wird. Sowohl IT-Bereitstellung als auch IT-Nutzung werden dabei von IT-Fachexperten auf einer Skala von 1 bis 4 bewertet. Basierend auf IT-Nutzung und IT-Bereitstellung wird anschließend der IT-Durchdringungsgrad errechnet und wie folgt beschrieben:

  • Grün: Volle elektronische Unterstützung der Abläufe, IT-Funktionalitäten werden auch weitgehend genutzt. Kein weiteres Potenzial für Ausweitung.
  • Gelb: Elektronische Unterstützung zum Teil vorhanden. Ein weiterer Ausbau ist aber möglich. Die Nutzung der vorhandenen IT-Funktionalitäten ist nicht durchgehend.
  • Orange: Bereitgestellte IT-Funktionalitäten werden nicht genutzt.
  • Rot: Derzeit keine elektronische Unterstützung der Abläufe, da die entsprechenden IT-Funktionalitäten noch nicht bereitgestellt wurden.

Ergebnisse: Der Ansatz wurde im Rahmen der Erstellung der IT-Strategie 2008–2012 der Tiroler Landeskran-kenanstalten (TILAK) [2] erstmalig eingesetzt und wird jetzt jährlich fortgeschrieben. Insgesamt wird für die ca. 55 Fachabteilungen der TILAK der IT-Durchdringungsgrad in Bezug auf ca. 20 Unternehmensaufgaben in einer 2-dimensionalen Tabelle farblich kodiert dargestellt. Daraus ergibt sich ein unmittelbarer Überblick über die Aufgaben, die bisher noch nicht vollständig unterstützt werden, bzw. über die Unterschiede zwischen Kliniken.

Schlussfolgerungen: Der vorgestellte Ansatz ermöglicht die Errechnung und visuelle Darstellung der IT-Durchdringung in einer Gesundheitseinrichtung. Die Methodik erlaubt die Sichtbarmachung von Defiziten in Bezug auf eine IT-Unterstützung sowie den zeitlichen/organisatorischen Vergleich der IT-Durchdringung. Für eine Standardisierung dieses Ansatzes fehlt noch ein Verfahren zur nachvollziehbaren Messung von IT-Nutzungsgrad und IT-Bereitstellungsgrad.


Literatur

1.
Winter A, Zimmerling R, Bott OJ, Gräber S, Haas P, Hasselbring W, et al. Das Management von Krankenhausinformationssystemen: Eine Begriffsdefinition. Informatik, Biometrie und Epidemiologie in Medizin und Biologie. 1998;29(2):93-105.
2.
Ammenwerth E, Buchberger W, Kofler A, Krismer M, Lechleitner G, Pfeiffer KP, et al. IT-Strategie 2008–2012 der Tiroler Landeskrankenanstalten (TILAK). Informationstechnologie im Dienste von Medizin und Pflege. 2007.