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Elektronische Organspendeerklärung (eOSE) – Implementierungsleitfaden als Perspektive für semantische Interoperabilität
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Veröffentlicht: | 2. September 2009 |
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Text
Einleitung: Vermehrt wird von der Deutschen Stiftung Organtransplantation über eine Abnahme der Bereitschaft zur Organspende berichtet. Das Bundesgesundheitsministerium hat reagiert und erwirkt, dass die Organspendeerklärung im Notfalldatensatz der Gesundheitskarte (eGK) integriert werden soll.
HL7 Deutschland hat eine Projektgruppe initiiert, die sich mit der Analyse des bisherigen Organspendeausweises auseinandersetzt, um eine methodische Vorgehensweise für zukünftige angelehnte Themen zu entwickeln, Input für die zugehörige (eGK-)Anwendung zu liefern und die Standardisierung mittels HL7 zu fördern.
Material und Methoden: Als Arbeitsgrundlage wurden das Transplantationsgesetz [1] und der heutige Organspendeausweis, wie er über die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bereitgestellt wird, verwendet.
Der Papierausweis liegt in deutscher und türkischer Sprache vor. Beilagen zu dem Ausweis gibt es in zehn weiteren europäischen Sprachen (z.B. bulgarisch) mit Übersetzungen der Organbegriffe.
Als Arbeitsmethodik wurde TOGAF [2] gewählt.
Ergebnisse: In mehreren Schritten wurden acht Anwendungsszenarien identifiziert und beschrieben, die Informationsobjekte der Papierform begrifflich festgehalten und daraus die notwendigen elektronischen Objekte hinsichtlich Syntax, Semantik und Vorbelegung abgeleitet. Des Weiteren sind die Akteure und Rollen identifiziert und speziell die Organbegriffe für die Terminologien ID MACS [3] und SNOMED CT [4] abgebildet worden.
Durch die Aufarbeitung wurden mehrere, in entsprechenden Gremien noch zu diskutierende Fragen identifiziert, z.B. die Sicherstellung der gesetzlichen Anforderungen durch verarbeitenden Systeme in Krankenhaus, die Einschränkung von Zugriffsberechtigungen durch „auskunftsberechtigte Ärzte“, Zuordnungsprobleme bei Begriffsübersetzung oder terminologische Unschärfen bei "Teile der Hirnhaut".
Diskussion: Die Ergebnisse sind in der Arbeitsversion 08 [5] festgehalten und erfordern eine tiefer gehende Erörterung speziell der identifizieren Probleme, die partiell grundsätzlicher Natur sind, d.h. diese müssen auch für andere Anwendungsszenarien geklärt werden. Eine Abbildung nach HL7 V3 und CDA wird exemplarisch erfolgen.
Literatur
- 1.
- Transplantationsgesetz. 2007.
- 2.
- The Open Group. The Open Group Architekture Framework (TOGAF), Version 8.1.1, Enterprise Edition. 2007. Available from: http://www.opengroup.org/architecture/togaf8/downloads.htm#Non-Member
- 3.
- ID Gesellschaft für Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co KGaA. ID MACS®– Medical Semantic Network. Berlin, 2009.
- 4.
- College of American Pathologists (CAP). SNOMED CT (Systematized Nomenclature of Medicine-Clinical Terms). 2009. Available from: http://www.cap.org/apps/cap.portal?_nfpb=true&_pageLabel=snomed_page
- 5.
- HL7-Benutzergruppe in Deutschland eV. Implementierungsleitfaden „elektronische Organspendeerklärung“ (eOSE), Version 08. 2009.