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Ableitung von Nutzenbelegen für Interventionen in systematischen Übersichten bei unterschiedlichen Effekten zwischen 3 Subgruppen
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Veröffentlicht: | 2. September 2009 |
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Hintergrund: Im Rahmen von systematischen Übersichten zu klinischen Fragestellungen ist es üblich, mögliche Effektmodifikatoren, d. h. Variablen, die einen Behandlungseffekt beeinflussen, mittels Subgruppenanalysen zu untersuchen. Um eine Effektmodifikation zu belegen, bedarf es üblicherweise einer statistisch signifikanten Interaktion zwischen Behandlung und Effektmodifikator zum Niveau 0,05. Im Falle von 3 Subgruppen schließt sich bei einer belegten Interaktion die Frage an, ob sich bezüglich des Behandlungseffekts nur eine der Subgruppen von den beiden anderen unterscheidet oder ob alle 3 Subgruppen voneinander verschieden sind. Im 1. Fall können die Ergebnisse von 2 der Subgruppen zusammengefasst werden, um die Präzision der Effektschätzer zu erhöhen.
Methode: Wann Subgruppenergebnisse zusammengefasst werden können, kann mittels paarweiser Interaktionstests beantwortet werden. Unklar ist jedoch, welches Testniveau für die paarweisen Vergleiche angelegt werden sollte. Anhand theoretischer Szenarien werden die p-Werte der paarweisen Interaktionstests berechnet, um einen Algorithmus zur Ableitung von Nutzenbelegen für Interventionen bei unterschiedlichen Effekten zwischen den Subgruppen zu entwickeln.
Ergebnis: Bei paarweisen Interaktionstests zu dem in der Medizin üblichen Niveau 0,05 wird häufig die folgende, schwierig zu interpretierende Situation auftreten: Es liegt bei 3 Subgruppen A, B und C (mit nachgewiesener Interaktion) ein Beleg für einen Unterschied zwischen beispielsweise A und B vor, nicht jedoch zwischen A und C sowie zwischen B und C (nicht transitive Relation). Um nicht generell die Möglichkeit des Zusammenfassens von 2 der 3 Subgruppen auszuschließen, kann das Niveau angehoben werden. Es zeigt sich, dass bei einem Niveau von 0,20 für die paarweisen Tests die oben beschriebene problematische Situation kaum auftreten kann.
Schlussfolgerung: Es wird vorgeschlagen, bei 3 Subgruppen mit statistisch signifikanter Interaktion zum Niveau 0,05, paarweise Interaktionstests zum Niveau 0,20 durchzuführen, um zu klären, ob zumindest 2 der 3 Subgruppen zusammengefasst werden können.