Artikel
„Gesundheit und Wohnqualität – das WHO-Collaborating Centre for Housing and Health” am Landesgesundheitsamt von Baden-Württemberg
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
---|
Gliederung
Text
Die Zusammenhänge zwischen Wohnbedingungen und Gesundheit beschäftigen die Gesundheitswissenschaft und die Gesundheitsverwaltung seit dem Aufbau des ersten Lehrstuhls für Hygiene durch Max von Pettenkofer im 19. Jahrhundert. Seither wurden viele Probleme der Wohnungshygiene gelöst, andere traten erst als Folge der technischen Entwicklung mit der Einführung neuer Baustoffe und veränderter Wohnbedingungen in Erscheinung. Maßnahmen zur Energieeinsparung, der Klimawandel und die sich ändernde Altersstruktur der Bevölkerung stellen neue Anforderung an das Wohnen. Die damit verbundenen Einflüsse auf die Gesundheit müssen daher frühzeitig untersucht und ihre Ergebnisse bei den Anforderungen z. B. im Wohnungsbau und in der Gesundheitsprävention berücksichtigt werden.
Das Landesgesundheitsamt im Regierungspräsidium Stuttgart hat sich seit seiner Gründung im Rahmen des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes mit Fragen der Wohnungshygiene beschäftigt. Wichtige Erkenntnisse hierzu hat es aus den Untersuchungen im Projekt Beobachtungsgesundheitsämter erhalten, die seit 1992 in Baden-Württemberg durchgeführt werden. Dies war einer der Gründe, die Ende 2006 zur Ernennung des Landesgesundheitsamtes von der WHO als Collaborating Centre for den Themenkreis Housing and Health geführt haben
Die Aufgaben des WHO-Collaborating Centre umfassen die Zusammenstellung und Auswertung wissenschaftlicher Informationen zum Thema „Wohnen und Gesundheit“. Neben der Bereitstellung dieser Informationen für Interessenten aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltung wird das Landesgesundheitsamt auch seine Untersuchungen weiterführen, z. B. zum Einfluss von chemischen oder biologischen Innenraumschadstoffen (u.a. Feinstaub, Schimmelpilze), zum Einfluss von Verkehrs- und Nachbarschaftslärm und zu häuslichen Unfällen. Eine wichtige Aufgabe des Collaborating Centre ist außerdem die Durchführung von fachübergreifenden Workshops und anderen Fortbildungsveranstaltungen auf dem Gebiet „Wohnen und Gesundheit“. Zur Unterstützung des WHO-Programms „Wohnen und Gesundheit“ wird das Landesgesundheitsamt auch Fachdokumente, Leitfäden, Empfehlungen u. ä. übersetzen und über das Internet der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Ziel dabei ist es, Experten aus den Bereichen Medizin, Architektur und Bauphysik näher zusammen zu bringen, um gemeinsam nach Lösungen für die Zukunft zu suchen.