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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

Assoziation zwischen Berufsklasse, BMI und Herzkreislaufmortalität bei über 95.000 Frauen und Männern in Vorarlberg

Meeting Abstract

  • Jochen Klenk - Universität Ulm, Ulm
  • Kilian Rapp - Universität Ulm, Ulm
  • Hanno Ulmer - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck
  • Hans Concin - Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin, Bregenz
  • Günter Diem - Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin, Bregenz
  • Richard Peter - Universität Ulm, Ulm

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds846

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds846.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Klenk et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In zahlreichen Studien wurden Unterschiede in der Herz-Kreislaufmortalität für unterschiedliche Berufsklassen beschrieben. Die Effekte waren allerdings in einzelnen Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt. Es wurden auch unterschiedliche Übergewichtsprävalenzen in Abhängigkeit der Berufsklasse beobachtet. Ziel dieser Arbeit war die Analyse der Zusammenhänge von Berufsklasse, Body Mass Index (BMI) und Herzkreislaufmortalität.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 1985 bis 2003 wurden in der österreichischen VHM&PP-Kohorte 52.814 Männer und 43.569 Frauen durchschnittlich 13,4 Jahre lang beobachtet. Es wurden 1.091 Herzkreislauftodesfälle registriert (ICD10: I00-I99). Zu Studienbeginn wurden Größe und Gewicht gemessen sowie die Berufsklasse (Arbeiter, Angestellter, sonstige) und Rauchverhalten erhoben und weitere Parameter wie Blutdruck und verschiedene Laborparameter bestimmt. Der BMI wurde nach WHO-Kriterien in die Klassen ‚Normalgewicht’, ‚Übergewicht’, ‚Adipositas I’ und ‚Adipositas II+III’ eingeteilt. Aus diesen 4 Kategorien und den 3 Berufskategorien wurde eine gemeinsame Variable mit 12 Ausprägungen gebildet, deren Einfluss auf die Herzkreislaufmortalität mit einem Cox Proportional Hazards Modell geschlechtsstratifiziert analysiert und für Alter sowie Rauchstatus adjustiert wurde.

Ergebnisse: Ein erhöhter BMI war sowohl bei Männern, als auch bei Frauen mit einer erhöhten Herzkreislaufmortalität assoziiert. Die Übergewichtsprävalenz bei beiden Geschlechtern war für Arbeiter höher als für Angestellte (48,6% zu 44,5% bzw. 51,5% zu 22,0%). Allerdings konnte kein Unterschied in der Herzkreislaufmortalität zwischen den Berufsklassen festgestellt werden. Die Risikoerhöhung in der Gruppe der Angestellten für Übergewichtige (BMI: 25,0 – 29,9 kg/m²), Adipöse Typ I (BMI: 30,0 – 34,9 kg/m²) und Adipöse Typ II+III (BMI: ≥35,0 kg/m²) betrug für Männer 1,89 (95%-KI: 1.11-3.04), 2,26 (1,21-4,21) und 3,25 (1,28-8,30). Die Punktschätzer in den anderen Berufsklassen und bei den Frauen waren vergleichbar.

Schlussfolgerung: Es gab keinen moderierenden Effekt zwischen der Berufsklasse und dem BMI in Bezug auf die Herzkreislaufmortalität.