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Krebscluster – Strategien zur Risikokommunikation
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Hintergrund: Anhand der am Deutschen Kinderkrebsregister gemachten Erfahrungen im Kontext mit regionalbezogenen Anfragen (meist zu kleinräumigen Regionen, z.B. auf Gemeindeebene) lassen sich Strategien herleiten, wie eine geeignete Risikokommunikation geführt werden kann. Gerade wenn in der Bevölkerung bereits eine konkrete Expositionsquelle als potenzieller "Verursacher" verdächtigt wird, ist das Thema häufig emotional stark besetzt. Dies ist beispielsweise bei räumlicher Nähe einer Erkrankungshäufung (Cluster) zu einer Mobilfunkstation oder zu einem Kernkraftwerk gegeben. Der Risikokommunikation kommt hier eine besondere Bedeutung zu.
Methode: Am Deutschen Kinderkrebsregister ist ein standardisiertes Verfahren zur Durchführung und Bewertung regionalbezogener Analysen etabliert (z.B. Zugrundelegung eines 10-Jahreszeitraumes; gleichzeitige Berücksichtigung von standardisiertem Inzidenzverhältnis, Fallzahl und statistischer Signifikanz; Beurteilung epidemiologischer Relevanz). Auch die Form der Beantwortung solcher Anfragen erfolgt weitgehend standardisiert.
Ergebnisse: Um mit der Laien-Öffentlichkeit, der Presse, Politikern und Wissenschaftlern über das Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein von Krebsclustern und deren möglichen Ursachen angemessen zu kommunizieren, können konkrete Empfehlungen ausgesprochen werden. Diese werden im Vortrag präsentiert. Oberstes Prinzip ist es hierbei, Vertrauen gegenüber den Bürgern aufzubauen.
Schlussfolgerung: Eine grundsätzlich einheitliche Vorgehensweise zur Untersuchung und Bewertung von Krebsclustern gibt es nicht. Es existieren jedoch Empfehlungen, die auch eine angemessene Risikokommunikation mit beinhalten. Vertrauensbildung ist hierbei die entscheidende Grundlage für eine gute Risikokommunikation.