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Kongress Medizin und Gesellschaft 2007

17. bis 21.09.2007, Augsburg

eProcurement und eCommerce im Gesundheitswesen: Ergebnisse einer internationalen Studie

Meeting Abstract

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  • Ursula Hübner - Fachhochschule Osnabrück - University of Applied Sciences, Osnabrück

Kongress Medizin und Gesellschaft 2007. Augsburg, 17.-21.09.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07gmds571

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2007/07gmds571.shtml

Veröffentlicht: 6. September 2007

© 2007 Hübner.
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Gliederung

Text

Einleitung: eProcurement und eCommerce spiegeln die verschiedenen Perspektiven einer elektronischen Versorgungskette (supply chain) aus Sicht der Krankenhäuser und der Hersteller wider. Prinzipien des Supply Chain Managements, die in anderen Industriebranchen vielfach angewendet werden, finden auch im Gesundheitswesen zunehmend Beachtung [1-4], nicht zuletzt motiviert über die elektronischen Verfahren. Mengenmäßig werden jedoch bislang eher eine geringe Anzahl Bestellungen elektronisch abgewickelt [5], nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach den Ursachen.

Methode: Für die Ursachenforschung bieten sich qualitative Verfahren an. Wir führten daher anhand eines Gesprächsleitfadens Telefoninterviews durch und wendeten Verfahren der Inhaltsanalyse an. Interviewt wurden 7 Materialwirtschafsleiter bzw. Apotheker auf Krankenhausseite und 8 eCommerce-Manager auf Herstellerseite aus den Ländern Deutschland, USA und UK. Alle beteiligten Einrichtungen wiesen substantielle Erfahrungen auf und schätzten sich als hoch motiviert ein.

Resultate: Gefragt nach den Gründen für online Geschäftsverkehr nannten Hersteller wie Krankenhäuser an erster Stelle die Prozessoptimierung, gefolgt von einer Sortimentsbereinigung und einer höheren Bestelldisziplin (Krankenhäuser) und der Chance für fehlerfreie Daten und der Bereitschaft, den Kunden zu helfen (Hersteller). Nach Ansicht der Krankenhäuser liegen die Barrieren im Fehlen ausgebildeter Mitarbeiter. Die Hersteller sehen dagegen auf Krankenhausseite einen Mangel an technischer Ausstattung und an einem Bekenntnis der Geschäftsführung zu dem Thema. Sowohl Hersteller wie Krankenhäuser wissen um die Bedeutung von Standards, fordern diese aber nur vereinzelt ein. Beide betonen die Chance, erstmalig Geschäftsdaten in guter Qualität auswerten zu können. Abgesehen von unterschiedlichen Einkaufsformen gab es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Ländern.

Diskussion: Optimierte Prozesse gekoppelt mit der Chance der Datenanalyse (Business Intelligence, Medizincontrolling, Controlling) nicht Kostenreduktion sind die Triebfedern für elektronischen Geschäftsverkehr. Technologie scheint nur partiell ein Problem zu sein, vielmehr stellen schlecht ausgebildete Mitarbeiter und eine ignorante Geschäftsführung eine Barriere dar. Ein klares Bekenntnis zu Standards würde vermutlich leichter neue Partner konnektieren und zusätzlichen Mehrwert schaffen lassen.


Literatur

1.
Burns LR. The Health Care Value Chain: Producers, Purchasers, and Providers. San Francisco: Jossey-Bass; 2002.
2.
McKone-Sweet KE, Hamilton P, Willis S. The Ailing Healthcare Supply Chain: A Prescription for Change. Journal of Supply Chain Management. 2005;41:4-17.
3.
Langabeer J.The evolving role of supply chain management technology in healthcare. J Healthc Inf Manag. 2005;19(2):27-33.
4.
Hübner U. eProcurement im Krankenhaus – eine Übersicht über aktuelle Trends zur elektronischen Beschaffung von Arzneimitteln und Medikalprodukten. 50. Jahrestagung der GMDS 2005 in Freiburg. http://www.egms.de/en/meetings/gmds2005/05gmds448.shtml. Externer Link
5.
bvmed. Ergebnisse der online Umfrage eProcurement 2007. www.bvmed.de, zugegriffen am 28.2. 2007. Externer Link