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51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (gmds)

10. - 14.09.2006, Leipzig

Der berufsbegleitende Masterstudiengang „Medical Biometry/Biostatistics“ der Universität Heidelberg

Meeting Abstract

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  • Andreas Deckert - Institut für medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg
  • Petra Schiller - Institut für medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg
  • Norbert Victor - Institut für medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (gmds). 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Leipzig, 10.-14.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06gmds135

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2006/06gmds180.shtml

Veröffentlicht: 1. September 2006

© 2006 Deckert et al.
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Gliederung

Text

Eine erfolgreiche Planung, Durchführung und Auswertung medizinischer Forschungsprojekte verlangt von Wissenschaftlern umfangreiche biometrische und medizinische Kenntnisse sowie übergreifendes Wissen und die Fähigkeit, beide Bereiche zusammenzuführen. Weltweit besteht ein großer Bedarf an fundiert ausgebildeten Biometrikern, der insbesondere in Deutschland nicht gedeckt werden kann, weil entsprechende Ausbildungen fehlen. In den meisten anderen Ländern der EU gibt es Ausbildungsgänge für den Beruf des Biometrikers (Biostatistician), jedoch wird auch hier die Nachfrage nicht gedeckt. Eines der wenigen Angebote in Deutschland war bislang die berufsbegleitende Postgraduale Ausbildung „Medizinische Biometrie“ an der Universität Heidelberg. Im Rahmen der Umsetzungsphase des Bologna-Prozesses zur Einführung eines internationalen Studiensystems an der Universität Heidelberg wurde diese Postgraduale Ausbildung nun in einen berufsbegleitenden Masterstudiengang mit dem Studienziel Master of Science (MSc) umgeformt. Dabei wurden sowohl die europäischen Vorgaben zur Strukturierung und Modularisierung von Studiengängen berücksichtigt als auch die Empfehlungen [1] und das Rahmencurriculum [2] der Deutschen Fachgesellschaften für die Curriculumplanung.

Der Studiengang besteht aus den Modulen Biometrie, statistische Verfahren, Studien, Datenmanagement, Epidemiologie und Medizin. Neben der Vermittlung der fachlichen und methodischen Grundlagen steht die Anwendung im Vordergrund, d.h. die Planung und Auswertung von Klinischen Studien unter der Berücksichtigung ethischer und rechtlicher Aspekte sowie die Modellierung von biologischen und medizinischen Zusammenhängen. Die verantwortlichen Dozenten kommen dabei aus den verschiedensten Berufsfeldern, aus universitären Forschungseinrichtungen, Gesundheitsbehörden, Pharmafirmen und unabhängigen Klinischen Forschungsorganisationen.

Der Studiengang richtet sich sowohl an Mediziner als auch an (Bio)Statistiker bzw. Absolventen relevanter Studiengänge mit Schwerpunkt Statistik. Zielsetzung ist es, Biometriker auszubilden, die im Kontext von klinischen Studien an der Schnittstelle zwischen Medizin und Statistik erfolgreich arbeiten und die Fähigkeit zur interdisziplinären Teamarbeit mitbringen. Eine Besonderheit dabei ist die berufsbegleitende Studienform. Die insgesamt 23 Lehrveranstaltungen finden jeweils in mehrtägigen Blöcken – üblicherweise von Donnerstag bis Samstag – statt. Ein Ziel ist es, organisatorisch und inhaltlich eine Verzahnung von Beruf und Studium zu ermöglichen. So kann ein Teil der Studienleistung beispielsweise über berufsbezogene Projektarbeit erfüllt werden.

Auf dem Poster wird der Masterstudiengang mit seinem Rahmen-Curriculum, den daraus abgeleiteten Modulen, dem Aufbau der Lehrveranstaltungen sowie der Zulassungs- und Prüfungsordnung umfassend vorgestellt.


Literatur

1.
Holle R et al: Empfehlungen der GMDS zur Bildung und Ausbildung in Medizinischer Biometrie. Inform Biom Epidemiol Med Biol 27 (1996) 1-23
2.
Beschluss des Rahmencurriculums, Sitzung der Kommission „Nachwuchsförderung und Vertretung der wissenschaftlichen und berufspolitischen Interessen der Biometrie (Bereich Gesundheit)“ und der Kommission „Studiengang Biometrie / Biostatistik“ (17.03.2004)