gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

Alpha-ID – Anwendungsbereiche und internationale Verwendung

Meeting Abstract

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  • Sylvia Thun - DIMDI, Köln
  • R. Jakob - Weltgesundheitsorganisation, Genf, Schweiz
  • S. Schlutius - DIMDI, Köln
  • H.P. Dauben - DIMDI, Köln

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds453

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2005/05gmds493.shtml

Veröffentlicht: 8. September 2005

© 2005 Thun et al.
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Gliederung

Text

Die Arbeit mit der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) in der täglichen Medizinpraxis wird durch das alphabetische Verzeichnis des ICD beträchtlich erleichtert. Er enthält über 64.000 Texteinträge, die auf die entsprechenden ICD-Kodes (13.000 Einträge) verweisen. Bisher wurde die mit Hilfe des alphabetischen Verzeichnisses ermittelten ICD-Kodes hauptsächlich für Abrechnungszwecke und spezielle, gesetzlich definierte, statistische Bedürfnisse dokumentiert.

Die Anforderungen nach einer weiteren Detaillierung der ICD-Schlüsselnummern, z.B. im Rahmen der elektronischen Kommunikation, mit einer eindeutigen Benennung der Krankheit, führten zur Entwicklung des Alpha-ID Systems.

Historisch entstanden die Einträge des jetzigen Alpha-ID Systems aus dem deutschen ICD-Thesaurus und dem internationalen alphabetischem Verzeichnis der ICD der WHO-Ausgabe.

Mit der Alpha-ID wird den Einträgen des alphabetischen ICD-Verzeichnisses eine stabile, nicht-sprechende Schlüsselnummer angefügt. Durch Benutzung dieser Kodierung werden medizinische Begriffe detaillierter dargestellt. Ziel ist es damit, die Interoperabilität zwischen IT-Systemen zu fördern.

Die Alpha-ID ebnet den Weg zum Einsatz von integrierten

  • Systemen zur Unterstützung von Therapie-Entscheidungen und
  • Systemen zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit.

Das Management von Behandlungspfaden wird unterstützt, die Effizienz und Effektivität von Recherchefunktionalitäten und Wissensbasen werden verbessert.

Die Ergänzung des alphabetischen Verzeichnisses um die Alpha-ID sorgt für eine bundesweit einheitliche verfeinerte Kodierung ohne den klinischen Ablauf durch zusätzliche Arbeitsschritte zu belasten. Der hohe Verbreitungs-, Durchdringungs- und Anwendungsgrad des alphabetischen Verzeichnisses in Deutschland macht die Terminologie einfach und flächendeckend zugänglich.

Das Alpha-ID System kann zusätzlich auch mit Begriffen erweitert oder verbunden werden, die über den Bereich der Diagnosen hinausgehen. Auf der gleichen technischen Basis kann diese Terminologie auch zur Beschreibung von anderen medizinisch relevanten Informationen verwendet werden oder an internationale Terminologien zu Arzneimitteln, Prozeduren, Laborwerten und Beobachtungen gekoppelt werden.

Das Alpha-ID-System erlaubt damit auch die Integration weiterer nationaler oder internationaler Klassifikationen ohne dass neue Strukturen aufgebaut werden müssen. Die Alpha-ID erlaubt durch diese hohe Flexibilität die zügige Integration neuer Anforderungen und die einfache Pflege und Weiterentwicklung im Bereich der Harmonisierung medizinischer Begriffe.