gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

Integration eines Order-Entry-Verfahrens für die individuelle Arzneimittelherstellung in der Pädiatrie in ein Intensiv-Informations-Management-System

Meeting Abstract

  • Dominik Bramen - Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Christian Geidel - Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Achim Michel-Backofen - Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Martina Auringer - Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Kathi Rausch - Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Hannelore Krekel - Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Rainer Röhrig - Universitätsklinikum Gießen, Gießen
  • Kurt Marquardt - Universitätsklinikum Gießen, Gießen

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds559

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2005/05gmds390.shtml

Veröffentlicht: 8. September 2005

© 2005 Bramen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Seit dem Jahr 2000 erfolgt auf der Neonatologischen- und Kardiologischen Intensivstation unserer Klinik die Dokumentation mit dem Intensiv-Informations-Managment-System (IMS) ICUdata (Fa. IMESO GmbH, Hüttenberg). Zur Unterstützung der Dosierungsberechnung, insbesondere von komplexen Infusionslösungen zur Ernährung mit Körpergewichtsbezogenen Konzentrationen in der Neonatologie wurde die Funktionalität des IMS angepasst [1]. Diese Verordnungen werden Ortsfern in der Apotheke individuell erstellt und dafür in einem eigenen neonatologisches Apothekensystem (Eigenentwicklung der Apotheke, Basis auf FileMaker™, Fa. FileMaker inc.) erfasst. Die Verordnungen zur indivuellen Arzneimittelherstellung wurden daher auf Station manuell in einen Anforderungsbogen übertragen und per Fax zur manuellen Erfassung im neonatologischen Apothekensystem übertragen.

Ziel der Arbeit war die Entwicklung eines elektronischen Order-Entry-Verfahrens zur Verbindung des beiden bestehenden Systeme zu einem geschlossenen Verordnungskreis.

Material und Methoden

Da die Implementation einer HL7-Schnittstelle in das Apothekensystem zu Aufwendig war, wurde ein XML-basiertes Protokoll definiert, welches eine eindeutige ID, Stammdaten des Patienten, Verordnungszeitpunkt, anfordernden Arzt, sowie Bezeichnung, Dosis und Volumen für jede Komponente umfasst.

In dem IMS wurde ein steuerbares Export-Gateway für Medikamentenbestellung geschaffen. Nach der Verordnung des Arzneimittels durch den Arzt in dem IMS erfolgt die Bestellung durch das Setzen eines Attributs über die Benutzeroberfläche des IMS, welches das Export-Gateway steuert. Stornierungen oder Änderungen an der Verordnung werden ab diesem Zeitpunkt zeitnah über die Schnittstelle übertragen. Das Apothekensystem holt die Exportfiles ab und druckt für das erstellte Arzneimittel Ettiketten mit den Stammdaten des Patienten, den Verordnungszeitpunkt, der Dosierung im Klartext und der eindeutigen ID als Bar-Code.

Dieser muss bei der Dokumentation der Applikation des Arzneimittels im IMS erfasst werden und ermöglicht eine Eindeutige Identifikation des Produktes.

Ergebnisse

Durch die Verordnung der individuell zu erstellenden Arzneimittel in dem IMS, dem Export an das neonatologische Apothekensystem, die Arzneimittelherstellung mit Kennzeichnung durch die übergebene ID und Dokumentation der Gabe inclusive. ID konnte ein geschlossenes Order-Entry-System erstellt werden. Der hier vorgestellte Lösungsansatz befindet sich derzeit in der Erprobungsphase.

Diskussion

Im Vergleich zu der beschriebenen Lösung in einem KIS [2] konnte mit dem hier vorgestellten Verfahren ein geschlossener Verordnungskreis implementiert werden. Hierdurch ist eine Verbesserung der Prozessqualität zu erwarten ist [3].


Literatur

1.
R. Röhrig, C. Katzer, M. Heckmann, G. Sciuk, A. Michel, G. Hempelmann, L. Gordner: Implementation eines pädiatrischen Medikamentenrechnermodells in ein bestehendes Patienten Daten Management System; Abstractband GNPI 2002
2.
I. Castallanos, G. Rellensmann, T. Bürkle: Arnzeimitteltherapie und Dosierungsberechnung auf einer pädiatrischen Intensivstation: Realisierung im KIS statt Intensivsystem? ); 49. Jahrestagung GMDS 2004;www.egms.de/en/meetings/gmds2004/04gmds039.shtml
3.
A. Püscher, O.J. Bott, S. Schmidt, H. Koester, D. Pretschner: Zur Prozessoptimierung am Beispiel der Vorordnung und Produktion medizinischer Infusionslösungen zur totalen und partiellen parenteralen Ernährung (Frühgeborene und Schulkinder); 49. Jahrestagung GMDS 2004;www.egms.de/en/meetings/gmds2004/04gmds057.shtml