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Ist eine endotheliale Dysfunktion ein unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung eines Typ 2 Diabetes mellitus? Ergebnisse der MONICA/KORA Augsburg Fall-Kohorten Studie 1984-2002
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Veröffentlicht: | 8. September 2005 |
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Fragestellung
Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob erhöhte Konzentrationen von systemischen Markern einer endothelialen Dysfunktion (lösliches E-Selektin (sE-Selektin), lösliches ICAM-1 (sICAM-1), von Willebrand Faktor (vWF)) Prädiktoren für einen inzidenten Typ 2 Diabetes sind.
Methodik
Basierend auf Daten von 7,936 Männern und Frauen im Alter von 35-74 Jahren, die zwischen 1984 und 1995 an mindestens einer der drei MONICA Augsburg Surveys teilgenommen hatten, wurde eine Fall-Kohorten Studie durchgeführt. Alle bis zum 31.12.2002 diagnostizierten inzidenten Typ 2 Diabetes Fälle wurden eingeschlossen. Bei 532 Fällen sowie bei 1712 nicht diabetischen Personen wurden Serum-Konzentrationen von sE-Selektin und sICAM-1 gemessen. Plasma vWF-Konzentrationen konnten nur bei 199 Fällen und 598 nicht diabetischen Personen gemessen werden. Die Analyse der Marker erfolgte mittels ELISA. Die Auswertung wurde u.a. mit Cox-Proportional Hazards Modellen durchgeführt.
Ergebnisse
Erhöhte sE-Selektin Konzentrationen waren sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit einem erhöhten Diabetesrisiko verbunden. Nach Adjustierung für die bekannten Risikofaktoren für Typ 2 Diabetes ergab ein Vergleich des obersten mit dem untersten Terzil einen Hazard Ratio von 2.56 (95% Konfidenzintervall (KI): 1.81-3.63) für Männer und 1.69 (1.10-2.62) für Frauen. Erhöhte sICAM-1 Konzentrationen waren ebenfalls mit einem erhöhten Diabetesrisiko verbunden. Eine Adjustierung für weitere bekannte Risikofaktoren führte jedoch insbesondere bei Frauen zu einer deutlichen Abschwächung der Assoziation (HR (95% KI) für Terzil 3 vs. Terzil 1: Männer: 1.50 (1.06-2.12); Frauen: 1.14 (0.74-1.77)). Erhöhte vWF-Konzentrationen waren nicht mit dem Diabetesrisiko assoziiert.
Schlußfolgerungen
Diese prospektiven bevölkerungsbezogenen Daten legen nahe, dass einer endothelialen Dysfunktion eine entscheidende Rolle in der Pathogenese des Typ 2 Diabetes zukommt.