gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds)
12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (dae)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie

12. bis 15.09.2005, Freiburg im Breisgau

Ist eine endotheliale Dysfunktion ein unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung eines Typ 2 Diabetes mellitus? Ergebnisse der MONICA/KORA Augsburg Fall-Kohorten Studie 1984-2002

Meeting Abstract

  • Barbara Thorand - GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg
  • Jens Baumert - GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg
  • Lloyd Chambless - University of North Carolina at Chapel Hill, USA
  • Christa Meisinger - GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg
  • Hubert Kolb - Deutsches Diabetes Zentrum, Düsseldorf
  • Angela Döring - GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg
  • Hannelore Löwel - GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg
  • Wolfgang Koenig - Medizinische Universitätsklinik, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 12. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie. Freiburg im Breisgau, 12.-15.09.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05gmds050

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/gmds2005/05gmds179.shtml

Veröffentlicht: 8. September 2005

© 2005 Thorand et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung

Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob erhöhte Konzentrationen von systemischen Markern einer endothelialen Dysfunktion (lösliches E-Selektin (sE-Selektin), lösliches ICAM-1 (sICAM-1), von Willebrand Faktor (vWF)) Prädiktoren für einen inzidenten Typ 2 Diabetes sind.

Methodik

Basierend auf Daten von 7,936 Männern und Frauen im Alter von 35-74 Jahren, die zwischen 1984 und 1995 an mindestens einer der drei MONICA Augsburg Surveys teilgenommen hatten, wurde eine Fall-Kohorten Studie durchgeführt. Alle bis zum 31.12.2002 diagnostizierten inzidenten Typ 2 Diabetes Fälle wurden eingeschlossen. Bei 532 Fällen sowie bei 1712 nicht diabetischen Personen wurden Serum-Konzentrationen von sE-Selektin und sICAM-1 gemessen. Plasma vWF-Konzentrationen konnten nur bei 199 Fällen und 598 nicht diabetischen Personen gemessen werden. Die Analyse der Marker erfolgte mittels ELISA. Die Auswertung wurde u.a. mit Cox-Proportional Hazards Modellen durchgeführt.

Ergebnisse

Erhöhte sE-Selektin Konzentrationen waren sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit einem erhöhten Diabetesrisiko verbunden. Nach Adjustierung für die bekannten Risikofaktoren für Typ 2 Diabetes ergab ein Vergleich des obersten mit dem untersten Terzil einen Hazard Ratio von 2.56 (95% Konfidenzintervall (KI): 1.81-3.63) für Männer und 1.69 (1.10-2.62) für Frauen. Erhöhte sICAM-1 Konzentrationen waren ebenfalls mit einem erhöhten Diabetesrisiko verbunden. Eine Adjustierung für weitere bekannte Risikofaktoren führte jedoch insbesondere bei Frauen zu einer deutlichen Abschwächung der Assoziation (HR (95% KI) für Terzil 3 vs. Terzil 1: Männer: 1.50 (1.06-2.12); Frauen: 1.14 (0.74-1.77)). Erhöhte vWF-Konzentrationen waren nicht mit dem Diabetesrisiko assoziiert.

Schlußfolgerungen

Diese prospektiven bevölkerungsbezogenen Daten legen nahe, dass einer endothelialen Dysfunktion eine entscheidende Rolle in der Pathogenese des Typ 2 Diabetes zukommt.