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Beitrag verschiedener Gruppen von Todesursachen zur Änderung der Lebenserwartung in Deutschland: 1980-2002
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Veröffentlicht: | 8. September 2005 |
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Gliederung
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Einleitung und Fragestellung
Im Zeitraum von 1980 bis 2002 stieg die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland für Frauen um 4,6 Jahre und für Männer um 5,7 Jahre. Dabei haben Frauen nach wie vor eine deutlich höhere Lebenserwartung als Männer. Diese Arbeit untersucht die Frage, auf welche Krankheitsgruppen diese Veränderungen zurückzuführen und welche zeitlichen Trends zu erkennen sind.
Material und Methoden
Ausgewertet wurden Daten der Todesursachenstatistik sowie der Sterbetafeln des statistischen Bundesamtes für Deutschland von 1979 bis 2003. Die Berechungen erfolgten nach einem aktuarischen Verfahren zur Dekomposition von Mortalitätsraten. Die Methode betrachtet die Änderung der krankheitsgruppenspezifischen Mortalität in einem bestimmten Zeitintervall in verschiedenen Altersgruppen. Aus dieser Differenz und der altersspezifischen Lebenserwartung lässt sich der Anteil der Erkrankung an der jeweiligen Änderung der Lebenserwartung abschätzen. Um kurzfristige Schwankungen auszugleichen, wurde zur Betrachtung des zeitlichen Verlaufs eine gewichtete Glättung mit einem Zeitfenster von drei Jahren durchgeführt.
Ergebnisse
Der größte Teil des Zugewinns an Lebenserwartung mit 2,6 Jahren bei Männern und 2,2 Jahren bei Frauen im Zeitraum von 1980 bis 2002 ist auf die Reduktion von letalen Herzkreislauferkrankungen zurückzuführen, gefolgt von äußere Ursachen (0,93 Jahre (J.)) und Tumoren (0,53 J.) bei Männern bzw. und Tumoren (0,57 J.), äußere Ursachen (0,54 J.) und von perinatalen Erkrankungen (0,26 J.) bei Frauen.
War Mitte des 20. Jahrhunderts der Unterschied zwischen Männern und Frauen in der Lebenserwartung nur 3,9 Jahre, stieg er bis 1980 auf 6,6 Jahre und nahm danach bis 2002 auf 5,8 Jahre ab.
Betrachtet man die Entwicklung der Lebenserwartung jahresweise, zeigen sich Zugewinne über den gesamten Zeitraum bei fast allen betrachteten Erkrankungen. Die perinatalen Erkrankungen hingegen hatten nur bis etwa 1995 einen positiven Einfluss auf die Zunahme der Lebenserwartung und tragen seitdem nichts mehr bei.
Zusammenfassung
Der Gewinn an Lebensjahren wird hauptsächlich auf den Rückgang der altersspezifischen Mortalität an kardiovaskulären Erkrankungen erreicht. Der Zugewinn durch bösartige Neubildungen ist vergleichsweise gering, stiegt gegen Ende des Beobachtungszeitraums aber an. Die stärkere Zunahme an Lebenszeit bei Männern gegenüber Frauen ist überwiegend auf stärkere Rückgange bei Herzkreislauferkrankungen und tödlichen Unfällen zurückzuführen.