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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

05.08. - 09.08.2024, Freiburg, Schweiz

Resilienz in der Zahnmedizin: Bedeutung und Wechselwirkung mit Fach-, Kommunikations- und Wissenschaftskompetenz

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Diana Katharina Mattern - LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, München, Deutschland
  • Nicola Katharina Kolb - LMU Klinikum, LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin (DAM), München, Deutschland
  • Johanna Huber - LMU Klinikum, LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin (DAM), München, Deutschland
  • Martin R. Fischer - LMU Klinikum, LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin (DAM), München, Deutschland
  • Sven Otto - LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, München, Deutschland
  • Tamara Katharina Kakoschke - LMU Klinikum, LMU München, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, München, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Freiburg, Schweiz, 05.-09.08.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocZA-02-02

doi: 10.3205/24gma218, urn:nbn:de:0183-24gma2180

Veröffentlicht: 30. Juli 2024

© 2024 Mattern et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Resilienz ist die Fähigkeit, schwierige Situationen adäquat zu meistern und psychisch gesund zu bleiben [1]. Daher stellt Resilienz für Absolvent*innen der Zahnmedizin eine wichtige Persönlichkeitskomponente im Hinblick auf den beruflichen Erfolg dar.

Studien zeigen, dass Studierende zwar über eine solide Grundresilienz verfügen, jedoch Anzeichen von emotionaler Erschöpfung und Leistungseinbußen aufweisen [2], was eine genauere Untersuchung der Resilienz und deren Einflussfaktoren nahelegt. In dieser Studie wird der Zusammenhang zwischen Resilienz und den Kernkompetenzen des Zahnmedizinstudiums – Fach-, Kommunikations-, und Wissenschaftskompetenz – untersucht. Mit Hilfe dieser Ergebnisse können Konzepte zur Förderung der Resilienz im Zahnmedizinstudium erarbeitet werden.

Methoden: Im Rahmen der Bayerischen Absolventenstudie Medizin (MediBAS) wurden von Oktober 2022 bis März 2023 ehemalige Studierende der Bayerischen Hochschulen befragt, die zwischen dem 1. April 2021 und dem 30. März 2022 ihr Staatsexamen in der Zahnmedizin absolviert hatten. Zur Bestimmung des Resilienzstatus wurde die Likert-skalierte (1=„überhaupt nicht wahr“; 5=„fast immer wahr“) 10-item Connor-Davidson Resilience Scale (CD-RISC) verwendet [3]. Die Fachkompetenz wurde mit dem Freiburger Fragebogen zur Erfassung von Kompetenzen in der Medizin (FKM) erhoben, die Wissenschaftskompetenz mit der Munich Research Competence Scale und die Kommunikationskompetenz mit einem von der LMU eigens entwickelten Fragenkatalog. Es liegt eine ethisch-rechtliche Unbedenklichkeitsbescheinigung (Projekt Nr. 22-0665) der Ethikkommission der Ludwig-Maximilians-Universität München vor.

Ergebnisse: Die Resilienz der Teilnehmer*innen (n=74) lag bei einem mittleren Wert von M=3,7 (SD=0,6). Es zeigte sich eine positive Korrelation zwischen Resilienz und Fachkompetenz. Eine signifikante Beziehung zwischen Resilienz und der Wissenschafts- oder Kommunikationskompetenz konnte nicht festgestellt werden.

Diskussion: Eine höhere Resilienz deutet in der Regel auf eine stärkere Widerstandsfähigkeit hin. Der Nachweis der positiven Korrelation zwischen Fachkompetenz und Resilienz legt nahe, dass durch die Förderung der Fachkompetenz auch die Resilienz gestärkt werden kann, da man über das dafür nötige Wissen und die Fähigkeiten verfügt, Herausforderungen besser meistern zu können. Resilienz wiederum kann dazu beitragen, dass man seine Fachkompetenz weiterentwickeln kann, indem Studierende aus Rückschlägen lernen und sich neuen Herausforderungen stellen.

Take Home Message: Das Verständnis der Interaktion von Fachkompetenz und Resilienz gibt wertvolle Anstöße für die Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin. So soll insbesondere im Rahmen der neuen Approbationsordnung kompetenzbasiertes Lehren und Lernen gestärkt und gefördert werden.


Literatur

1.
Thun-Hohenstein L, Lampert K, Altendorfer-Kling U. Resilienz – Geschichte, Modelle und Anwendung. Z Psychodrama Soziom. 2020;19:7-20. DOI: 10.1007/s11620-020-00524-6 Externer Link
2.
Schwitters MT, Kiesewetter J. Resilience status of dental students and derived training needs and interventions to promote resilience. GMS J Med Educ. 2023;40(6):Doc67. DOI: 10.3205/zma001649 Externer Link
3.
Sarubin N, Gutt D, Giegling I, Bühner M, Hilbert S, Krähenmann O, Wolf M, Jobst A, Sabaß L, Rujescu D, Falkai P, Padberg F. Erste Analyse der psychometrischen Eigenschaften und Struktur der deutschsprachigen 10- und 25-Item Version der Connor-Davidson Resilience Scale (CD-RISC). Z Gesundheitspsychol. 2015;23(3):112-122. DOI: 10.1026/0943-8149/a000142 Externer Link