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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

05.08. - 09.08.2024, Freiburg, Schweiz

„Selfawareness und Selfcare für Medizinstudierende“, angelehnt an ein Wahlpflichtprojekt der Uni Basel

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christiane Rosin - Universitätsspital, Psychosomatik, Schweiz
  • Jördis Tielsch - Universität Basel, Studiendekanat Medizin, Schweiz

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Freiburg, Schweiz, 05.-09.08.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocWS-08-01

doi: 10.3205/24gma200, urn:nbn:de:0183-24gma2002

Veröffentlicht: 30. Juli 2024

© 2024 Rosin et al.
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Gliederung

Text

Eine häufige Frage von Medizinstudierenden ist „Wie kann ich mich darauf vorbereiten, mich um mich selbst zu kümmern und gleichzeitig voll für meine Patienten und Patientinnen da sein?“. Seit 2017 ist das Thema im Ärztlichen Gelöbnis des Weltärztebundes aufgenommen und ebenfalls in den Schweizerischen Lernzielen für das Medizinstudium (PROFILES, GO 7: 1-5 und 8-18; EPA 9). Gleichzeitig ist das Burnout-Risiko im ärztlichen Beruf signifikant erhöht: Die Zahlen der Einträge bei „ReMed“, einem Schweizerischen Unterstützungsnetzwerk für Ärztinnen und Ärzten ist deutlich angestiegen, vor allem bei Jungen.

Im Wahlpflichtprojekt „Selfcare und Selfawareness“ der Universität Basel für Medizinstudierende im Masterabschnitt ist das Ziel, Grundbedingungen für Resilienz und emotionale Gesundheit in einem Gruppenformat zu betrachten und zu stärken. Konkret werden die Studierenden zu Übungen aus den Bereichen Selbstwahrnehmung, Emotionsregulation und Selbstregulation angeleitet und diese in Klein- und Grossgruppe eingeübt und besprochen. Das 8-Wochen-Programm, unter anderem auf Basis der humanistischen Psychologie der Transaktionsanalyse in Kombination mit Übungen der Achtsamkeitspraxis, Vagusaktivierung und Hypnose folgt einem wiederkehrenden Ablauf und Prozess in der Gruppe.

Die Übungen sind auf den ärztlichen Alltag angepasst, um die zukünftigen Kolleg*innen dafür zu sensibilisieren, wenn eine ungünstige Stressreaktion beginnt und welches ihre persönlichen adaptiven und maladaptiven Stressantworten sind. Durch Selbstwahrnehmung im vertraulichen Gruppenrahmen können somatische, emotionale, kognitive und verhaltensbezogene Stressantworten erkannt werden. Auch bietet die geleitete Gruppe Raum für die Auseinandersetzung mit persönlichen Werten im Zusammenhang mit der geplanten beruflichen Tätigkeit, Umgang mit Kritik oder Fehlern, als auch riskanten Persönlichkeitseigenschaften wie Overcommitment oder Schwierigkeiten bei der Abgrenzung.

In unserem praxisnahen Workshop laden wir dazu ein, auf ähnliche Weise einen Überblick über Grundbedingungen für Resilienz und emotionale Gesundheit im ärztlichen Beruf zu erhalten und an einer „Gruppen-Selbst-Erfahrung“ teilzunehmen. Hierbei wird die „Methode über die Methode gelehrt und gelernt“, was bedeutet, dass der Workshop vom Vorgehen her stark an das Wahlpflichtfach angelehnt ist und die Methode erleben lässt und die Teilnehmenden also einen Workshop ganz im Stil des Wahlpflichtprojektes erleben.

Lernziele:

  • Überblick über Faktoren für Burnout und Resilienz bei Ärztinnen und Ärzten
  • Erleben von Übungen aus dem Bereich Selbstregulation, Emotionsregulation und Selbstwahrnehmung
  • Lehren und Lernen der Methode über die Methode
  • Einblick in und Umgang mit Herausforderungen dieses Projekts

Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden:

1.
Einführung: Ziele und Überblick Programm (Inputvortrag 20 min)
2.
Ankomm-Übung und Blitz-Licht zum Check-In (Gruppe 15 min)
3.
Methoden-Input als Landkarte mit Praxistransfer in Kleingruppen (45 min)
4.
Bündelung, Evaluation des Lernerfolges und Abschluss (Gruppengespäch 30 min)

Zielgruppe: Personen, die sich für die Förderung von Resilienzfaktoren im ärztlichen Alltag auf Basis von humanistischer Psychologie, Neurobiologie und Achtsamkeit interessieren, egal ob persönlich oder professionell.

Vorbereitung: Keine.


Literatur

1.
Epstein RM, Krasner MS. Physician resilience: what it means, why it matters, and how to promote it. Acad Med. 2013;88(3):301-303. DOI: 10.1097/ACM.0b013e318280cff0 Externer Link
2.
Schlegel L. Kompendium Transaktionale Analyse. Zürich: DSGTA Deutschschweizer Gesellschaft für Transaktionsanalyse; 2022.
3.
Von Känel R. Burnout und Resilienz bei Ärztinnen und Ärzten. Prim Hosp Care. 2017;17(3):51-56. DOI: 10.4414/phc-d.2017.01371 Externer Link