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Grundlagen der Beziehungsgestaltung – Vertrauen unterrichten: Beispiele aus der Praxis
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Veröffentlicht: | 30. Juli 2024 |
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In den letzten Jahren hat die Vermittlung von Kommunikationskompetenzen in der medizinischen Aus-, Fort- und Weiterbildung deutlich an Bedeutung gewonnen und fand Einzug in verschiedene Kompetenzbasierte Lernzielkataloge [1]. Diese unterstützen den Aufbau einer Beziehung und die professionelle Beziehungsgestaltung, aber sind nicht ausreichend. Vertrauen, als Grundpfeiler menschlicher Beziehungen, und die damit verbundenen Kompetenzen sind in der Medizin ebenso entscheidend wie die Vermittlung von klinischen Kompetenzen [2]. Einige Schlüsselelemente, insbesondere die für den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung wesentliche Kommunikation, wurden bereits in zahlreiche Aus- und Weiterbildungen im Gesundheitswesen integriert. Dennoch wird oft nicht ausreichend auf die Kernaspekte eingegangen, die einen erfolgreichen Aufbau von Vertrauen ermöglichen. In Bern wurde 2022 ein zweitägiges Symposium veranstaltet, in dem Unterrichtsinhalte und -methoden für die Lehre zum Aufbau vertrauensvoller Beziehungen in verschiedenen Gesundheitsberufen herausgearbeitet werden konnten [3]. Nun sollen konkrete Beispiele aus der Praxis vorgestellt werden, die die Lehre zum Aufbau von Vertrauen zwischen Gesundheitsfachpersonen und Patient*innen zum Ziel haben. Die Praxisbeiträge reichen von der Implementierung von Forumstheater zur Erleichterung des Theorie-Praxis-Transfers über ein spezifisches Lehrprogramm am Patientenbett, das reichlich Raum für Selbstreflexion bietet, bis hin zu digitalen Lehrinhalten zum Thema vertrauensvolle Beziehungsgestaltung und deren praktischer Anwendung im Unterricht. Ein weiterer Beitrag ist zum Thema Beziehungsaufbau bei sensiblen Themen wie zum Beispiel Stigmata geplant. Es werden auch „brandaktuelle“ Themen wie Künstliche Intelligenz behandelt und konkret berichtet, inwieweit Avatare anstelle von Simulationspersonen für das Erlernen des vertrauensvollen Beziehungsaufbaus genutzt werden können. Das Symposium bietet reichlich Raum für Diskussionen darüber, wie die Kunst des Vertrauensaufbaus mit Patient*innen erlernt und gelehrt werden kann. Darüber hinaus könnten beispielsweise Themen wie „Umgang mit Rupturen in der Beziehung“ oder „Welche Rahmenbedingungen auf institutioneller Ebene werden benötigt, um den vertrauensvollen Beziehungsaufbau im medizinischen Berufsalltag zu fördern?“ miteinander diskutiert werden.
Literatur
- 1.
- Bachmann C, Kiessling C, Härtl A, Haak R. Communication in health professions: a European consensus on inter-and multi-professional learning objectives in German. GMS J Med Educ. 20116;33(2):Doc23. DOI: 10.3205/zma001022
- 2.
- Frank JR, Snell L, Sherbino J. CanMEDS 2015. Physician competency framework series I. Ottawa: Royal College of Physicians and Surgeons of Canada; 2015. Zugänglich unter/available from: https://canmeds.royalcollege.ca/uploads/en/framework/CanMEDS%202015%20Framework_EN_Reduced.pdf
- 3.
- Lerch SP, Bussmann Y, de la Croix A, Huwendiek S, Macdonald MA, Mauer D, et al. Teaching Trust: Educational ingredients that stimulate trustful patient relationships. Front Med. Under review.