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Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

05.08. - 09.08.2024, Freiburg, Schweiz

Das Brandenburger Wissenschaftscurriculum – ein Modell eines longitudinalen Curriculums zur Vermittlung medizinisch-wissenschaftlicher Kompetenzen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Julia Schendzielorz - Medizinische Hochschule Brandenburg, Zentrum für Studiengangsentwicklung, Aus- und Weiterbildungsforschung, Brandenburg, Deutschland
  • Philipp Jaehn - Medizinische Hochschule Brandenburg, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Brandenburg, Deutschland; Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Gemeinsame Fakultät der Universität Potsdam, der Medizinischen Hochschule Brandenburg und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, Deutschland
  • Christine Holmberg - Medizinische Hochschule Brandenburg, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Brandenburg, Deutschland; Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Gemeinsame Fakultät der Universität Potsdam, der Medizinischen Hochschule Brandenburg und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Freiburg, Schweiz, 05.-09.08.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocP-2-02

doi: 10.3205/24gma153, urn:nbn:de:0183-24gma1535

Veröffentlicht: 30. Juli 2024

© 2024 Schendzielorz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Der kompetente und reflektierte Umgang mit vielfältigen Informationen, Befunden und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Grundlage einer guten medizinischen Versorgung und stellt eine unverzichtbare ärztliche Kernkompetenz dar [1]. Wissenschaftliches Denken und Handeln muss den Studierenden daher bereits während des Studiums vermittelt werden [2]. Für die inhaltliche Ausgestaltung eines entsprechenden Curriculums kann das Kapitel „Medizinisch-wissenschaftliche Fertigkeiten“ (MWF) des Nationalen Kompetenzorientierten Lernzielkatalogs Medizin (NKLM [https://nklm.de/zend/menu]) eine Orientierung bieten. Da der Brandenburgische Modellstudiengang Medizin (BMM) bereits über ein differenziertes longitudinales Wissenschaftscurriculum verfügt, soll dieses in diesem Beitrag vorgestellt werden. Darüber hinaus kann das Brandenburger Wissenschaftscurriculum (BraWiC) als Modell für die Übertragung auf andere medizinische Fakultäten dienen.

Methoden: Die Entwicklung des Curriculums wurde auf der Grundlage der Rückmeldungen der Studierenden zum ursprünglichen Curriculum initiiert. Zur Verbesserung und Erweiterung des Curriculums wurden eine Bedarfsanalyse, eine Recherche nationaler und internationaler Curricula sowie ein Abgleich der Lerninhalte des BraWiC mit den Lernzielen (LZ) des NKLM [https://nklm.de/zend/menu] durchgeführt.

Ergebnisse: Das BraWiC erstreckt sich vom 1. bis zum 10. Semester und umfasst 474 UE. Es besteht aus den Seminarreihen Gesundheitswissenschaften und Methoden Wissenschaftlichen Arbeitens sowie den Modulen Biometrie und Wissenschaftspraktikum und ist gleichzeitig stark in andere Module/Veranstaltungen des BMM integriert. Von den 91 LZ des MWF-Kapitels konnten 84 LZ (92,3%) im BMM verortet werden, die Mehrheit davon ausschließlich im BraWiC (n=55; 65,5%). Insgesamt zehn LZ (11,9%) konnten ausschließlich in anderen Modulen/Veranstaltungen des BMM lokalisiert werden. Zusätzlich wurden sechs LZ aus drei weiteren NKLM-Kapiteln zugeordnet, wohingegen ein BraWiC-LZ dem NKLM nicht zugeordnet werden konnte.

Diskussion: Das BraWiC weist eine sehr hohe Übereinstimmung mit den LZ des MWF-Kapitels des NKLM auf und kann somit als Modell eines longitudinalen Curriculums zur Vermittlung wissenschaftlichen Denkens und Handelns angesehen werden. Darüber hinaus erscheint für ein derart komplexes Curriculum zum einen eine zentrale Koordinationsstelle zur Abstimmung der Lehrinhalte und zur Vernetzung der Lehrenden und zum anderen eine Reihe von Lehrenden mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen notwendig.


Literatur

1.
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina; Medizinischer Fakultätentag. Die Bedeutung von Wissenschaftlichkeit für das Medizinstudium und die Promotion. Halle (Saale): Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Medizinischer Fakultätentag; 2019.
2.
Fischer M, Fabry G. Thinking and acting scientifically: Indispensable basis of medical education. GMS Z Med Ausbild. 2014;31(2):Doc24. DOI: 10.3205/zma000916 Externer Link