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Schwerpunkt Health of Students – ein Betreuungs- und Beratungsangebot. Lehre und Forschung zur Studierendengesundheit
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Veröffentlicht: | 30. Juli 2024 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Der Studienalltag ist mit unterschiedlichsten Herausforderungen (u.a. Prüfungsängste, finanzielle und private Sorgen, Lernschwierigkeiten etc.) versehen.
Der Schwerpunkt Health of Students an der Medizinischen Universität Graz hat zum Ziel, die Studierenden in psychischen Belastungssituationen, Herausforderungen im Lernumfeld, in der Gesundheitsförderung wie auch als psychosoziale Weitervermittlungsstelle zu unterstützen sowie in Lehre und Forschung das Thema Studierendengesundheit zu forcieren.
Das Angebot (u.a. Wahlfächer, Vorträge, Workshops und Einzelberatungen) steht den Studierenden aller Studienrichtungen (Humanmedizin, Zahnmedizin, Pflegewissenschaft, Doktorat- und PhD-Programmen) unabhängig vom Studienfortschritt zur Verfügung.
Methoden: Der Schwerpunkt Health of Students ist auf drei Säulen aufgebaut. Säule 1 umfasst das Beratungs- und Betreuungsangebot (Peer2Peer-Programm), Säule 2 mehrere Lehrveranstaltungen und Säule 3 Forschungsprojekte und Diplomarbeiten.
Das Peer2Peer-Programm (Säule 1) wird durch speziell geschulte Studierende (Peers) getragen, wobei diese Einzelberatungen, Workshops (u.a. Entspannung, Lerntechniken), Self-Care-Kurse und weitere Angebote (PodCast, Vorträge etc.) organisieren. Die Konktaktaufnahme erfolgt per E-Mail oder Social-Media-Kanäle. Die Studierenden werden durch ein interdisziplinäres Fachpersonal (Psychiatrie, Psychotherapie, Psychologie) angeleitet und unterstützt. Zur Qualitätsicherung sind regelmässige Team-Meetings, Einzelfallsupervisionen, Teamsupervisionen und eine standardisierte Dokumentation implementiert.
Säule 2 umfasst drei Wahlfächer (Psychosoziale Krisenintervention und Stressbewältigung, Medical Humanities, Ein Peer sein und Studierendengesundheit im Doktorat) sowie Lehrveranstaltungen in der Pflichtlehre. In Säule 3 sind Forschungsprojekte (lokale Erhebungen und internationale Datenerhebungen) sowie die lokale Betreuung von Diplomarbeiten zum Thema Studierendengesundheit zusammengefasst.
Ergebnisse: Das Projekt läuft seit 2010 und erweitert kontinuierlich sein Angebot. Sowohl die Einzelberatungen (insbesondere seit der Corona-Pandemie) wie auch die Fortbildungsangebote werden stark genützt (ca. zwischen 300-400 Kontakte pro Semester). Neben einem weiteren Ausbau der Präsenzangebote sind in Zukunft auch verstärkt digitale Angebote für die Studierenden in der Entwicklung.
Diskussion: Die Studierendengesundheit wird zusehends ein wichtiges Thema an den Hochschulen. Die Auseinandersetzung mit der biopsychosozialen Gesundheit von zukünftigen Fachpersonen des Gesundheitsbereiches bereits während der Ausbildung ist von essentieller Bedeutung um diese langfristig erhalten zu können und abseits dessen auch hierdurch die Qualität der Versorgung von Patient*innen zu gewährleisten und zu verbessern. Hierzu sollten strukturierte Angebote an den einzelnen Hochschulen entwickelt und angeboten werden.