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ProMe (Professionelle Entwicklung im Medizinstudium) – ein modularer (Workshop-)Baukasten mit Entwicklungspotenzial
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Veröffentlicht: | 30. Juli 2024 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Der NKLM 2.0 [https://nklm.de/zend/menu] sieht im Absolventenprofil und Kapitel VIII Lehre vor, die eine professionelle Identitätsbildung fördert. Rückmeldungen der Studierenden im Praktischen Jahr (PJ) lassen ebenfalls auf einen dahingehenden Bedarf schließen, welchem wir zunächst mit dem freiwilligen Zusatzangebot ProMe begegnen.
Im Vortrag sollen das Angebot näher vorgestellt sowie Entwicklungsmöglichkeiten präsentiert werden: Welche Mittel braucht es, um das Angebot auszubauen und allen PJ-Studierenden näherzubringen? Wie lässt es sich langfristig an der Fakultät verankern?
Methoden: Mit Hilfe verschiedener Workshop(-reihen) soll der Aufbau personenbezogener Ressourcen [1] zur Stärkung für den anstehenden Eintritt ins Berufsleben, der psychischen Gesundheit und Life-Balance unterstützt werden.
Dieses Angebot wird in der PJ-Einführungswoche erklärt und beworben. Nach der Durchführung wurden die Workshops mittels qualitativer und quantitativer Instrumente systematisch evaluiert, um den Erfolg bestimmen zu können und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
Zum Ausbau des Angebotes wird ein Kosten- und Finanzierungsmodell aufgestellt, das Faktoren wie eine Höchst- und Mindest-Anzahl der PJler*innen, der Lehrpersonen und Unterrichtseinheiten sowie infrastrukturelle Bedingungen einbezieht.
Ergebnisse: Ein ausdifferenziertes Konzept zur Unterstützung der professionellen Identitätsbildung wurde entwickelt und umgesetzt. Dabei handelt es sich um ein Resilienztraining, ein Mentoring-Programm, einen Workshop zu schwierigen Situationen am Arbeitsplatz sowie um den Workshop zu (beruflichen) Rollen und Boundary Management [1].
Diese Workshop(-reihen) wurden gut angenommen und erhielten sehr gute Evaluationen, auf denen inhaltliche Weiterentwicklungen basierten.
Das Kosten- und Finanzierungsmodell liefert präzise Einschätzungen hinsichtlich der Fragestellungen, welcher Investitionsbedarf seitens der Fakultät besteht, und wie sich verschiedene Gestaltungsfaktoren auf diesen Bedarf auswirken.
Diskussion: Die Akzeptanz für neue Ansätze und somit die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Implementierung können erheblich gesteigert werden, wenn bereits bei der Konzeption strategische Aspekte bzgl. Aufwand, Nutzen und Kosten mitgedacht und zur Entscheidungsfindung herangezogen werden.
Dieses Angebot ist nur ein Weg der Unterstützung zur Bildung einer professionellen Identität und lässt die Fragen offen,
- 1.
- welche weiteren Konzepte einbezogen werden sollten und
- 2.
- ob und wie ein Erreichen einer voll entwickelten professionellen Identität innerhalb des Studiums möglich ist.
Take Home Message: Um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Umsetzung und langfristigen Implementation innovativer Lehrkonzepte zu erhöhen, sollten Überlegungen zu Umsetzbarkeit, Aufwand und Finanzierung bereits ab der konzeptionellen Entwicklungsphase strategisch integriert werden.
Literatur
- 1.
- Brandstädter S, Seiferling N. Boundary Management Interventionen zur Förderung der Life-Balance. In: Michel A, Hoppe A, editors. Handbuch Gesundheitsförderung bei der Arbeit. Interventionen für Individuen, Teams und Organisationen. Wiesbaden: Springer Verlag; 2022. p.57-70. DOI: 10.1007/978-3-658-28651-4_5