gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

05.08. - 09.08.2024, Freiburg, Schweiz

Die ärztlichen Rollen: Das CanMEDS-Framework als Strukturgeber und Vermittlungsinhalt der Vorlesungsreihe „Einführung in die klinische Medizin“ der TU München

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Moritz Schumm - Technische Universität München, TUM Medical Education Center, München, Deutschland
  • Sandra Apondo - Technische Universität München, TUM Medical Education Center, München, Deutschland
  • Pascal O. Berberat - Technische Universität München, TUM Medical Education Center, München, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Freiburg, Schweiz, 05.-09.08.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV-29-02

doi: 10.3205/24gma120, urn:nbn:de:0183-24gma1201

Veröffentlicht: 30. Juli 2024

© 2024 Schumm et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Das CanMEDS-Framework [1], welches auch im NKLM übernommen wurde, bildet eine wichtige Grundlage für das ärztliche Rollenverständnis wie es von medizinischen Fakultäten erwartet wird. In der Lehre und dem Studienumfeld angehender Mediziner*innen taucht es hingegen selten in expliziter Form auf. Dabei hätte es das Potenzial, Studierende im Sinne ihrer professionellen Identitätsentwicklung (Professional Identity Formation) zu einer gezielten Auseinandersetzung mit eigenen Aspirationen und normativen Anforderungen an das medizinische Berufsfeld zu führen.

Methoden: Das Vorlesungssegment „Einführung in die klinische Medizin“ der Interdisziplinären Vorlesungsreihe 1 im Wintersemester 2022/23 wurde nach den Inhalten des CanMEDS-Frameworks umgestaltet. Studierende des dritten Studienjahres werden zu Beginn ihres klinischen Studienabschnitts mit den sieben Rollen des Frameworks vertraut gemacht. Ein wichtiger Aspekt bei der Konzeption war dabei, jede Rolle dezidiert in je einer Lehrveranstaltung zu behandeln. Hierdurch wurde die Struktur des Frameworks selbst als Gestaltungselement in die Vorlesungsplanung integriert. Weiterhin stand eine erfahrungsbezogene und partizipative Lehrgestaltung durch interaktive Formate im Fokus, wie sie durch die Vorgaben der Professional Identity Formation eingefordert wird [2].

Ergebnisse: Das restrukturierte Vorlesungssegment wurde im Wintersemester 2023/24 zum zweiten Mal erfolgreich durchgeführt. Neben Präsentationen eingeladener Expert*innen wurden Impulse aus dem Bereich der Narrativen Medizin [3], Podiumsdiskussionen mit Klinikumsvertreter*innen sowie ein, das gesamte Vorlesungssegment rahmender, Fotowettbewerb realisiert. Bei Letzterem wurden Studierende dazu aufgerufen, eine Fotografie einzureichen, die ihr Verständnis ihrer ärztlichen Rolle abbildet. Die Kür der besten Arbeiten sowie des Favoritenkreises sicherte ein Engagement mit vielfältigen Einreichungen der Studierenden. Die Veröffentlichung einer Auswahl der Einreichungen über soziale Medien erlaubte, eine Fixierung und erweiterte Sichtbarkeit der Vorlesungsergebnisse.

Diskussion: Vorlesungen als Formate der direkten Wissensvermittlung befinden sich nicht erst seit der COVID-19-Pandemie in der Krise. Der Kurzvortrag versteht sich in diesem Sinne als ein Vorschlag, durch innovative Formate neue Möglichkeiten zu konkreten Lehrmethoden zur Umsetzung der CanMEDS-Rollen und im Weiteren zur Förderung von Professional Identity Formation zu erörtern.


Literatur

1.
Frank JR, Snell L, Sherbino J, editors. CanMEDS 2015 Physician Competency Framework. Ottawa: Royal College of Physicians and Surgeons of Canada; 2015.
2.
Steinert Y. Educational Theory and Strategies to Support Professionalism and Professional Identity Formation. In: Cruess RL, Cruess SR, Steinert Y, editors. Teaching Medical Professionalism. Supporting the Development of a Professional Identity. 2nd ed. Cambridge: Cambridge University Press; 2016. p.68-83. DOI: /10.1017/CBO9781316178485.007 Externer Link
3.
Wohlmann A, Teufel D, Berberat PO. Narrative Medizin. Praxisbeispiele aus dem deutschsprachigen Raum. Köln: Böhlau Verlag; 2021. DOI: 10.7788/9783412523619 Externer Link