gms | German Medical Science

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

05.08. - 09.08.2024, Freiburg, Schweiz

„How to barriere- und sexismusfrei“. Professionen- und institutionsübergreifendes Projektmanagement am Medizinstandort Dresden

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Anne Röhle - TU Dresden, Institut für Didaktik und Lehrforschung in der Medizin / Medizinisches Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Deutschland
  • Monika Valtink - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Stabsstelle Gleichstellungs- und Diversity Management, Dresden, Deutschland
  • Christina Zimmermann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • Eva Schönefeld - Münster, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten (IfAS), Münster, Deutschland
  • Cornelia Rabeneck - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Bereich Medizin, Dresden, Deutschland
  • Felix Marschollek - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Zentrales Bau- und Flächenmanagement, Dresden, Deutschland
  • Michael Albrecht - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • Christian Richter - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden und Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie, Dresden, Deutschland
  • Andreas Seidler - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin, Dresden, Deutschland
  • Ingo Röder - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Institut für Medizinische Informatik und Biometrie (IMB), Dresden, Deutschland
  • Christian Hannig - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Poliklinik für Zahnerhaltung mit Bereich Parodontologie und Bereich Kinderzahnheilkunde, Dresden, Deutschland
  • Pauline Wimberger - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
  • Esther G. C. Troost - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Dresden, Deutschland; Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden und Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie, Dresden, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Freiburg, Schweiz, 05.-09.08.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocV-28-03

doi: 10.3205/24gma117, urn:nbn:de:0183-24gma1173

Veröffentlicht: 30. Juli 2024

© 2024 Röhle et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Nationale und internationale Studien [1] zeigen deutlich, dass es im Kontext Hochschule im Allgemeinen und Hochschulmedizin im Speziellen gravierende Probleme und entsprechenden Handlungsbedarf bezüglich Gewalt und Sexismus gibt. Ein bestehender englischsprachiger Fragebogen zu geschlechtsspezifischer Gewalt wurde am Medizinstandort Münster für die deutsche Sprache validiert [2]. Am Medizinstandort Hannover wurde u. a. ein Pilotprojekt zur Wegesicherheit entwickelt.

Implizierend, dass sich die Ergebnisse am Medizinstandort Dresden mit den (inter)nationalen Fakten decken, erfolgt nach Stakeholderanalyse der Transfer des „Münsteraner“ Fragebogens sowie des Pilotprojekts zur Wegesicherheit nach Dresden im Kontext eines längerfristig angelegten Projekts. Neben der Erfassung der Ausgangslage, Ableitung spezifischer Maßnahmen und entsprechender Re-Evaluation, ist es ein erklärtes Projektziel, durch den gezielten Schulterschluss aus Führungsebene, beteiligten Abteilungen und Betroffenen die Hochschulmedizin Dresden für alle Beschäftigten, Studierenden, Patient*innen und Angehörige aller Altersgruppen sicherer und barrierefreier zu gestalten.

Methode: Nach einer initialen Stakeholder-Analyse sowie Impulsvorträgen zur allgemeinen Studienlage und Betroffenheit formierte sich ein Projektteam aus verschiedenen Abteilungen der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden (MFD) und des Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden (UKD), gemeinsam bezeichnet als Hochschulmedizin Dresden (HSMD). Entsprechend der Methoden des klassischen Projektmanagements erfolgten Auftragsklärung, Erstellung eines Zeitplans, Festlegung von Ressourcen und Meilensteinen. Die Umfrage zu Gewalt/Sexismus sowie barrierefreiem/sicherem Arbeitsweg wird nach Datenschutzvorgaben und in Abstimmung mit den betreffenden Personalräten den Beschäftigten und Studierenden sowie gastierenden Wissenschaftler*innen der HSMD von März bis Mai 2024 zur Verfügung gestellt.

Ergebnisse: Die Stufen des Projektplans, die Ergebnisse der Umfrage (auch im Vergleich zu den Ergebnissen im nationalen Kontext) sowie die ermittelten durchzuführenden Maßnahmen sollen vorgestellt werden. Weiterhin soll ein Ausblick über eine geplante Re-Evaluation gegeben werden. Bestandteil der Ergebnisse wird eine Auswertung der Projektplanung mit entsprechenden Empfehlungen für andere Hochschulstandorte sein.

Zusammenfassung: Die Schaffung eines Bewusstseins für die Problematiken sowie die Bestimmung der Ausgangssituation sind zwei grundlegende Aspekte, anhand derer Maßnahmen entwickelt und deren Wirkung re-evaluiert werden können. Für eine nachhaltige Umsetzung und Implementierung bedarf es eines umfassenden, gelenkten Prozesses mit dem Commitment aller Beteiligten. Dieses Commitment kann dadurch erreicht werden, indem aufgezeigt wird, dass die Schaffung von Barrierefreiheit sowie die Beseitigung von (geschlechtsspezifischer) Gewalt und Sexismus für alle Menschen von Nutzen ist [3].


Literatur

1.
Lipinsky A, Schredl C. International vergleichende Forschung über Formen geschlechtsbezogener Gewalt in Wissenschaftsorganisationen. In: Pantelmann H, Blackmore S, editors. Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden; 2023. p.43-54. DOI: 10.1007/978-3-658-40467-3_4 Externer Link
2.
Schoenefeld E, Marschall B, Paul B, Ahrens H, Sensmeier J, Coles J, Pfleiderer B. Medical education too: sexual harassment within the educational context of medicine – insights of undergraduates. BMC Med Educ. 2021;21(1):81. DOI: 10.1186/s12909-021-02497-y Externer Link
3.
Röhle A. Praktische Lehre wird digital – nehmen wir alle mit?: Implementierung und Weiterentwicklung der digitalen Lehre im Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ) unter dem Aspekt der Chancengleichheit. Leipzig: Koordinierungsstelle Chancengleichheit Sachsen (KCs); Universitätsbibliothek Leipzig; 2023.