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Biographische Reflexion der eigenen Lehrkompetenz im arbeitsplatzbezogenen Lernraum
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Veröffentlicht: | 11. September 2023 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Das Lernen in der Arbeit ist die älteste und am weitesten verbreitete Form beruflicher Qualifizierung. Hier ist der Arbeitsort zugleich Lernort, für das Fach, aber auch für die eigene Lern- und Lehrkompetenz. Arbeitsplatzbezogenens Lernen findet im Medizinstudium seit jeher in allen Fächern statt, so auch in der Allgemeinmedizin. Eine besondere Herausforderung bildet hier bekanntermaßen nicht nur der Abgleich der akademischen allgemeinmedizinischen Lehr- und Prüfungskultur mit der dezentral stattfindenden 1:1 Lehre in der hausärztlichen Praxis, sondern die Konfrontation der Lehrärzt*innen und Studierenden miteinander und mit den realen Behandlungs- und Praxisbedingungen. Sind die Ärzt*innen für Allgemeinmedizin zwar fachkompetent und mit dem Praxisteam als akademische Lehrpraxis medizindidaktisch akkreditiert, wird die Lehr- und Lernsituation mitgestaltet durch Raum, Zeit, Patientenrealität, Erfahrungswissen, Evidenz, Biographie sowie unternehmerische und wirtschaftliche Aspekte. Werden die meisten dieser Einflussgrößen in studentischen Evaluationen regelmäßig bewertet, ist die Biographie der Lehrärzt*innen wenig beleuchtet. Insbesondere im Hinblick auf die neue Approbationsordnung mit dem Ziel der Verdreifachung der studentischen Ausbildung im arbeitsplatzbezogenen Lernraum allgemeinmedizinischer Lehrpraxen, kann die Reflexion der eigenen Lehrkompetenz wichtige Hinweise geben zur Professionalisierung und Entwicklung der Lehrkompetenz etablierter und zukünftiger Lehrärzt*innen.
Methoden: Qualitativer Forschungsansatz: halbstrukturierte Interviews, Fokusgruppe.
Ergebnis: Steht aus
Diskussion: Wie Lehrende ihre Lehre gestalten, hängt ganz wesentlich davon ab, welche Haltungen und Einstellungen sie zum Lernen und Lehren haben. In diese Haltungen fließen Ihr Wissenschaftsverständnis und Erfahrungen, die Sie selbst mit dem Lernen und in Bildungsinstitutionen gemacht haben, ebenso ein wie didaktisches und lerntheoretisches Wissen, das Sie durch Weiterbildung und Lektüre erwerben. Haltungen zur Lehre werden durch gesellschaftliche und institutionelle Normen beeinflusst und durch Erwartungen, die Studierende, Vorgesetzte, die Hochschule als Institution usw. an Sie richten. Die Ergebnisse werden in der Fachgruppe der Mediziner*innen als Lehrkörper bekannten Untersuchungen aus der Literatur der Pädagogik gegenübergestellt und im Kontext des work-place-learning diskutiert. Die Untersuchung soll im Rahmen des faculty developments einen Beitrag leisten zum besseren Verständnis der Lehrenden in der Medizin.
Literatur
- 1.
- Trautwein C. Struktur und Entwicklung akademischer Lehrkompetenz. Die Bedeutsamkeit individueller Lehr-Lern-Überzeugungen. In: Heiner M, Wildt J, editors. Professionalisierung der Lehre. Perspektiven formeller und informeller Entwicklung von Lehrkompetenz im Kontext der Hochschulbildung. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag; 2013. p.83-129.
- 2.
- Trautwein C, Merkt M. Struktur und Entwicklung akademischer Lehrkompetenz im Spannungsfeld von Überzeugungen, Konzepten und Praxis von Lehren und Lernen. In: Heiner M, Wildt J, editors. Professionalisierung der Lehre. Perspektiven formeller und informeller Entwicklung von Lehrkompetenz im Kontext der Hochschulbildung. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag; 2013. p.179-2010.
- 3.
- Kiehne B. Die Biografie lehrt mit - Eine qualitative Untersuchung zum Zusammenhang von Lernbiografie und Lehrüberzeugung bei Nachwuchslehrenden. 1. Edition. Münster, New York: Waxmann; 2015.