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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Studie „Active recall testing und Spaced repetition learning in Objektiven Strukturierten Klinischen Prüfungen (OSCE)”

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Darius Kirchbach - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
  • Juliane Kellner - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
  • Stefan Watzke - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP-08-01

doi: 10.3205/23gma264, urn:nbn:de:0183-23gma2643

Veröffentlicht: 11. September 2023

© 2023 Kirchbach et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Mithilfe der quelloffenen Karteikartensoftware Anki soll die Effektivität von Active recall testing und Spaced repetition learning bei Medizinstudierenden in den OSCE-Prüfungen des SkillsLabs der Martin-Luther-Universität untersucht werden und mit der Effektivität des Lernens mit regelhaft eingesetzten Lernmitteln verglichen werden.

Wissenschaftlicher Hintergrund des Forschungsvorhabens: Active recall testing und Spaced repetition learning mit Anki eignet sich als Lernmethode für langfristige Wissensretention (1&3) und wird von einem Teil der Studierenden genutzt [1]. Auch wir beobachten in unseren OSCE-Evaluationen die Nutzung von Anki durch einen Teil der Studierenden.

In unserer Studie soll der Lerneffekt durch die Anwendung von Active recall testing und Spaced repetition learning auf prozedurales Wissen anhand der Ergebnisse in den OSCE-Prüfungen gemessen werden.

Methoden und Studiendesign: Die Studierenden nehmen an den regulären Lehrveranstaltungen des SkillsLabs teil und nutzen für die Vorbereitung der OSCE die Lernmethoden ihrer Wahl. Die Studierenden, die sich zur Teilnahme an der Studie bereiterklären, werden gebeten, nach der OSCE einen Fragebogen zu beantworten. Sie erhalten zudem ein Pseudonym, um die Fragebögen den jeweiligen OSCE-Ergebnissen zuordnen zu können.

Primäre abhängige Variable dieser Studie stellt die in der OSCE erreichte Punktzahl dar. Als sekundäre Zielgrößen wird die subjektive Bewertung der Lernmethoden sowie der aufgewendeten Lernzeit betrachtet. Unabhängige Variable stellt das Ausmaß der Nutzung von Anki dar.

Für Gruppenvergleiche werden mit Blick auf die stattgehabten Voruntersuchungen drei Gruppen gebildet: Studierende, die angaben Anki „gar nicht genutzt“ genutzt zu haben, werden in einer Gruppe „Non-ANKI-Users“ zusammengefasst. Studierende, die angaben, Anki genutzt zu haben, jedoch nicht als primäres Lernmedium werden als „ANKI-Users“ gruppiert. Studierende, die Anki vor allen anderen Medien nutzten, werden als „Primary-ANKI-Users“ zusammengefasst.

Als Kovariaten, die zur Prüfung der Homogenität der Gruppen erfasst werden, werden Alter, Geschlecht, Personenstand, Bildung in der Herkunftsfamilie, vorherige Ausbildungen/Kenntnisse, Physikumsnote sowie Beziehungen erfasst (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Ergebnisse: Wir werden die folgenden Hypothesen prüfen:

  • Hypothese 1: Die Studierenden unterscheiden sich bzgl. der objektiven Erfolgsmaße, wenn sie mit verschiedenen Lernmethoden lernen (Punkte im OSCE).
  • Hypothese 2: Es werden Unterschiede zwischen den Studierenden, die verschiedene Lernmethoden nutzten, bzgl. der subjektiv wahrgenommenen Qualität der Prüfungsvorbereitung erwartet.
  • Hypothese 3: Das Lernverhalten (aufgewendete Zeit) unterscheidet sich zwischen den Studierenden, die verschiedene Lernmethoden nutzten.

Take Home Messages: Studierende nutzen Anki und ähnliche Karteikartensoftware. Die dahinterliegenden Lerntechniken des Spaced repetition learning und Active recall testing könnten Einfluss auf die Wissensretention von prozeduralem Wissen haben und sich auf die OSCE-Leistungen der Studierenden auswirken.


Literatur

1.
Deng F, Gluckstein JA, Larsen DP. Student-directed retrieval practice is a predictor of medical licensing examination performance. Perspect Med Educ. 2015;4(6):308-313. DOI: 10.1007/s40037-015-0220-x Externer Link
2.
Karpicke JD, Roediger HL. The critical importance of retrieval for learning. Science. 2008;319(5865):966-968. DOI: 10.1126/science.1152408 Externer Link
3.
Kerfoot BP, DeWolf WC, Masser BA, Church PA, Federman DD. Spaced education improves the retention of clinical knowledge by medical students: a randomised controlled trial. Med Educ. 2007;41(1):23-31. DOI: 10.1111/j.1365-2929.2006.02644.x Externer Link