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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Ultraschallausbildung in der Gynäkologie und Geburtshilfe – Ergebnisse einer systematischen Literaturrecherche

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Julia Matschl - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • Adeline Walter - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • Jorge-Jimenez Cruz - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • Christoph Berg - Universitätsklinikum Köln, Abteilung für Pränatale Medizin und Gynäkologische Sonographie, Köln, Deutschland
  • Ulrich Gembruch - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • Brigitte Strizek - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
  • Valentin Schäfer - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Innere Medizin, Onkologie, Hämatologie, Rheumatologie und Klinische Immunologie, Bonn, Deutschland
  • Forian Recker - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP-06-05

doi: 10.3205/23gma245, urn:nbn:de:0183-23gma2454

Veröffentlicht: 11. September 2023

© 2023 Matschl et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Ultraschalldiagnostik (US) ist aus der Frauenheilkunde nicht mehr wegzudenken, da der Ausschluss oder Nachweis sonographisch erkennbarer Auffälligkeiten die medizinische Versorgung und Betreuung der Patientinnen erheblich verbessert. Mit breiter werdender Anwendung durch Mediziner und Hebammen wächst auch stetig die Nachfrage nach einer guten und einheitlichen Ausbildung. Ziel der Studie ist ein systematischer Überblick zu aktuellen Ausbildungsmöglichkeiten der Sonographie in Gynäkologie und Geburtshilfe.

Methoden: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in der wissenschaftlichen Datenbank PubMed anhand der PRISMA-Guidelines durchgeführt. Dabei werden in einem Interrater-Verfahren die Studien auf dem Gebiet der US-Ausbildung in der Pränatalmedizin geprüft. Publikationen, die keine Informationenüber die Lehre des pränatalen Ultraschalls enthielten oder als Duplikate identifiziert wurden, wurden von der Literaturauswahl ausgeschlossen.

Ergebnisse: Es konnten 2.850 Publikationen identifiziert werden. Davon wurden 126 Publikationen eingeschlossen. Der Schwerpunkt der Ultraschallausbildung in der Frauenheilkunde liegt derzeit auf der stark auf der Ausbildung von Assistenzärzten international. Dabei ist die Ultraschallausbildungseffizienz abhängig von einer Kombination aus motorischen, visuellen und kognitiven Fähigkeiten. Erste internationale Assessmentinstrumente konnten dabei identifiziert werden in der Ultraschallausbildung. Die simulationsgestützte Ultraschallausbildung spielt dabei ebenfalls eine immer stärker werdende Rolle und führt zu sofortigen und nachhaltigen Verbesserungen der Leistungen der Auszubildenden im Umgang mit Patienten. Eine bisher ungelöste Frage stellt die gesundheitsökonomischen Perspektive der Ultraschallausbildung dar und zeigt, wie die Ausbildungseffizienz durch kollaboratives Lernen ohne negative Folgen verdoppelt werden kann. Dabei werden vorrangig Multiple-Choice-Fragebögen sowie die Objective structured assessment of ultrasound skills (OSAUS) Methoden international eingesetzt.

Schlussfolgerung: Die Anzahl und Vielfalt an Ausbildungsprogrammen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Jedoch besteht breite Einigkeit darüber, dass standardisierte Curricula die Einheitlichkeit der Ausbildung und der Kompetenzbewertung fördern und so die Leistung und diagnostische Genauigkeit der Ultraschalluntersuchung verbessern. Internationale Richtlinien müssen hier perspektivisch geschaffen werden, sowie auch innovative Lehrmethoden untersucht werden, um den Kompetenzerwerb im gynäkologisch-geburtshilflichen Ultraschall zu ermöglichen.