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eKommMed.nrw Projekt – E-Learning-Materialien für eine kompetenzorientierte Kommunikationsausbildung
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Veröffentlicht: | 11. September 2023 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Kommunikation ist ein bedeutsamer Wirkfaktor im medizinischen Berufsalltag; die Qualität der Beziehung zwischen professionell Handelnden in Gesundheitsberufen und ihren Patient*innen oder deren Angehörigen stützt eine erfolgreiche medizinische Therapie [1]. Ärzt*innen mit guter Kommunikationskompetenz erkennen Probleme eher, können medizinische Krisen und teure Interventionen besser abwenden und bieten ihren Patient*innen bessere Unterstützung an, was zu höherer Qualität in den Outcomes und größerer Zufriedenheit führt [2].
Im Projekt eKommMed.nrw (E-Learning-Ressourcen für eine kompetenzorientierte Kommunikationsausbildung im Gesundheitswesen in NRW) werden ausgehend vom Netzwerk KommMed.NRW in einem Verbund von sieben Medizinischen Fakultäten mit Förderung durch das Land NRW freie Bildungsmaterialien (Open Educational Resources, OER) zur Kommunikation und Gesprächsführung in medizinischen Behandlungssituationen entwickelt und über das Landesportal ORCA.nrw [https://www.orca.nrw/] bereitgestellt.
Das Angebot frei zugänglicher digitaler, interaktiver Lehr-/Lernangebote hat das Potenzial die Lehre sinnvoll zu ergänzen und schafft einen geschützten Raum, in dem sich Lernende individuell, zeitlich und örtlich unabhängig im Selbststudium auf Gesprächsszenarien in der Praxis vorbereiten können.
Methoden: In verschiedenen Begleit- und Anwendungsmodulen werden relevante Kommunikationstheorien und -modelle sowie Umsetzungsstrategien in Gesprächssituationen als Grundlagen- und Handlungswissen ausgearbeitet.
An den Standorten Bonn und Bielefeld wird für dieses Projekt jeweils ein Begleitmodul basierend auf dem inhaltlichen Rahmenmodell der Calgary-Cambridge Guides [3] erarbeitet. Das Bonner Begleitmodul beschäftigt sich hierzu mit dem Thema „Beziehungsaufbau und -erhalt“. Eng damit verwoben ist das Bielefelder Begleitmodul, welches sich der „Gesprächsstrukturierung“ und der „Laienverständlichen Kommunikation“ widmet.
Den multimedialen Schwerpunkt bilden interaktionsfähige Videos und weitere E-Learning-Tools, die im Selbststudium sowie in klassischen Lehr-Lernszenarien und Prüfungen einsetzbar sind. Expert*innen-Podcasts stellen die thematische Vertiefung sicher. Zudem werden für Lehrende anpassbare Unterrichtsmaterialien wie Handreichungen, Arbeitsblätter und Anleitungen für praktische Übungen zwecks Anreicherung ihrer Lehrveranstaltungen erarbeitet.
Ergebnisse: Da sich die Materialien zurzeit im Bearbeitungsprozess befinden, werden auf der GMA Jahrestagung erstmalig die Konzepte der beiden Begleitmodule und deren Entwicklungsstände vorgestellt.
Literatur
- 1.
- Hoos-Leistner H. Kommunikation im Gesundheitswesen. Berlin, Heidelberg: Springer; 2019. DOI: 10.1007/978-3-662-59220-5
- 2.
- Ha JF, Longnecker N. Doctor-Patient Communication: A Review. Ochsner J. 2010;10:38-43.
- 3.
- Kurtz S, Silverman J, Benson J, Draper J. Marrying Content and Process in Clinical Method Teaching: Enhancing the Calgary-Cambridge Guides. Acad Med. 2003;78(8):802-809. DOI: 10.1097/00001888-200308000-00011