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Fragestellung/Zielsetzung: Die Folgen des Klimawandels auf das Gesundheitssystem, als auch die individuelle Mitbeteiligung am Klimawandel standen bislang nicht im Fokus des Studiums Humanmedizin. Der zunehmenden Bedeutung des Themas Rechnung tragend, wurden Vorlesung und Praktikum einer Lehrveranstaltung zur Medizinischen Ökologie deshalb neu ausgerichtet. Um alle Studierenden zu erreichen, wurde die Lehrveranstaltung im Kerncurriculum des ersten Studienjahres Humanmedizin an der Medizinischen Universität Wien verankert.

Methoden: Das Lehrkonzept basiert auf der Lernmethode „Mehrdimensionales Lernen“. Die theoretische Auseinandersetzung mit Umweltveränderungen, insbesondere dem Klimawandel, wird im Rahmen einer Vorlesung an den Ausgangspunkt gestellt, gefolgt von der Umsetzung der theoretischen Grundlagen in praktisches Wissen durch Berechnung des ökologischen Fußabdrucks und daran anschließender Reflexion zu den neu gelernten Inhalten. Das Projekt wurde mittels eines selbst konstruierten Kursbewertungsinstruments sowie eines universitätsinternen Online-Tools evaluiert.

Ergebnisse: 656 Studierende (100%) beschreiben die wichtigsten Erkenntnisse, die sie in der Lehrveranstaltung gewonnen haben. Ein Drittel der Studierenden (N=218) gibt an, an einem weiterführenden Seminar teilnehmen zu wollen. 137 Studierende kommentieren spezifische Aspekte. Insgesamt bekunden die Studierenden großes Interesse für das Thema Medizinische Ökologie. Sie reflektieren in bemerkenswert (selbst)kritischer Weise den individuellen Anteil am Klimawandel und können die Gesundheitsfolgen des Klimawandels klar benennen.

Diskussion: Das Konzept der Lehrveranstaltung hat sich als zielführend erwiesen, um relevante und komplexe Inhalte der Medizinischen Ökologie verständlich aufzubereiten. Sowohl Vorlesung als auch Praktikum sollen entsprechend weiterentwickelt werden. Im Sinne eines Spiralcurriculums soll die Thematik des Klimawandels und der gesundheitlichen Folgen in höheren Semestern wieder aufgegriffen und vertieft werden.

Take Home Message: Lehrveranstaltungen zu den Gesundheitsfolgen des Klimawandels sind relevant und sollten in jedes Curriculum der Medizin sowie in die Studiengänge der Gesundheitsberufe integriert werden.