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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Das Curriculum PlaN-Med am Universitätsklinikum Heidelberg – vom Pilotprojekt zum Best-Practice-Modell

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Rebecca Boekels - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Christoph Nikendei - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Alina Herrmann - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberger Institut für Global Health, Heidelberg, Deutschland
  • Charlotte Flock - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Lisa-Marie Lamkemeyer - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberger Institut für Global Health, Heidelberg, Deutschland
  • Hans-Christoph Friederich - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Till Johannes Bugaj - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-35-01

doi: 10.3205/23gma184, urn:nbn:de:0183-23gma1841

Veröffentlicht: 11. September 2023

© 2023 Boekels et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Um Ärzt*innen auf gesundheitliche Belastungen durch die Klimakrise vorzubereiten, ist eine umfassende Behandlung des Themas in den Curricula der medizinischen Fakultäten essenziell. Bisherige Studien zeigen, dass Medizinstudierende sich in diesem Bereich nicht ausreichend ausgebildet fühlen. Auch die Medizinstudierenden der Universität Heidelberg kamen bis vor kurzem nicht regelhaft mit dem Themenkomplex des Klimawandels in Berührung. Ab 2021 startete das, zunächst über die Baden-Württemberg Stiftung geförderte, Curriculum PlaN-Med. Hierdurch sollen Heidelberger Medizinstudierende klimasensibel ausgebildet werden, damit sie die Wechselwirkungen von Klima und Gesundheit in ihrem täglichen ärztlichen Handeln berücksichtigen. Das Curriculum PlaN-Med soll nun durch Lehrmittel der Medizinischen Fakultät Heidelberg weiterentwickelt und verstetigt werden.

Methoden: Da die Inhaltsdichte vom Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) bereits sehr hoch ist, wird das Thema Planetary Health in weiten Teilen als neue Dimension in bereits bestehende Lehrveranstaltungen integriert. Ein Beispiel hierfür ist etwa die Modifikation bestehender POL-Fälle. Nur vereinzelt werden neue Lehrveranstaltungen, wie eine Themenwoche „Klima und Gesundheit“ im PJ, eingeführt. Für alle zukünftigen Aktivitäten und Maßnahmen wurde jüngst eine Stabstelle des Curriculum PlaN-Med gegründet, welche der modellhaften Verstetigung wichtiger Planetary-Health-Themen im Heidelberger Medizinstudium verpflichtet ist. Der Beitrag gibt einen Überblick über ergriffene und geplante Maßnahmen und reichert den Projektbericht mit Evaluations- und Akzeptanzdaten an.

Ergebnisse: In Interviews mit Studierenden und schriftlich durchgeführten Evaluationen einzelner Lehrveranstaltungen zeichnet sich eine ausgesprochen positive Haltung gegenüber den bisherigen Maßnahmen des Curriculum PlaN-Med ab.

Diskussion: Das Curriculum PlaN-Med zeichnet sich durch zahlreiche – teils sehr niederschwellige – Einzelmaßnahmen und einen integrativen Ansatz aus, um in der Summe das Thema Planetary Health in den Fokus der Medizinstudierenden zu rücken. Hierbei wird dem Umstand Rechnung getragen, dass interviewte Medizinstudierende sich durch ihr Studium bereits stark in Anspruch genommen fühlen und eine Begrenzung der neuen Inhalte wünschen.

Take Home Message: Durch die fortgesetzte Förderung soll das Curriculum PlaN-Med zu einem Best-Practice-Modell entwickelt werden, um Medizinstudierende adäquat auf klimabezogene Aufgaben der Ärzteschaft vorzubereiten.