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PJ-Zahlen an den Universitätskliniken der Ruhr-Universität Bochum als Indikator für eine spätere Anstellung
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Veröffentlicht: | 11. September 2023 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Das Absolvieren eines PJ-Tertials in einer bestimmten Abteilung wird immer wieder als Weichenstellung für eine spätere Anstellung angesehen. Wir haben daher PJ-Zahlen und Anstellungszahlen an den sieben großen Universitätskliniken der Ruhr-Universität Bochum (RUB) verglichen. Dabei haben wir sowohl die Absolvent*innen am Standort Bochum als auch die Absolvent*innen am Standort Ostwestfalen-Lippe (OWL) untersucht.
Methoden: Im Rahmen des Bochumer Modells werden die ersten drei Studienjahre im Raum Bochum absolviert. Zum vierten Studienjahr führt rund ein Viertel der Studierenden die Ausbildung in OWL fort, während die anderen Studierenden im Raum Bochum verbleiben.
Wir haben die PJ-Zahlen am Standort Bochum (Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Katholisches Klinikum Bochum, Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, Universitätsklinik Marienhospital Herne) und am Standort OWL (Mühlenkreiskliniken, Klinikum Herford, Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen) ermittelt. Eine Anstellung an den Kliniken haben wir mittels Online-Befragungen der Absolvent/innen erhoben (Fragebogen mit elf Items, Rücklauf durchschnittlich 35%).
Ergebnisse: Wir haben die letzten vier Absolvent*innen-Jahrgänge mit den entsprechenden PJ-Jahrgängen verglichen. Zumeist korrelieren die Zahlen an PJ-Studierenden und späteren Absolvent*innen an einer Klinik. Wenn eine Klinik in einem Jahr viele PJ-Studierende der Ruhr-Universität Bochum hatte, suchten entsprechend viele im Anschluss dort auch eine Stelle auf.
Zusätzlich konnten wir feststellen, dass die Mehrheit der Studierenden am Ort der Ausbildung ihre PJ-Tertiale ablegt. 41,8% der Bochumer Studierenden blieben an den vier Kliniken im Ruhrgebiet, 39,5% der OWL-Studierenden blieben an den drei Kliniken in OWL. 10% der OWL-Studierenden legten an einer Klinik im Ruhrgebiet PJ Tertiale ab, 1,4% der Bochumer Studierenden gingen hierfür nach OWL. Auch bezogen auf eine Anstellung blieben die Studierenden tendenziell am Standort der Ausbildung. Hier waren es auf der anderen Seite 6,4% der OWL Studierenden, die später an einem Universitätsklinikum der Ruhr-Universität im Ruhrgebiet arbeiteten. Von den Bochumer Studierenden ging nur 1% für eine Anstellung an eine der RUB Kliniken in OWL.
Dass das Absolvieren eines PJ-Tertials in einer Abteilung oft auf eine Anstellung hinausläuft, zeigt sich auch daran, dass ein „Interesse an der spezifischen Abteilung“ im Fragebogen als häufigste Antwort als Grund für eine Anstellung gegeben wurde.
Diskussion: Ein PJ-Tertial in der Klinik ist wahrscheinlich eine häufige Vorstufe zu einer späteren Anstellung in der Klinik. Der Ort, an dem die Studierenden ausgebildet wurden, spielt dabei eine entscheidende Rolle bei der Standortwahl.