gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Podcasts als Lehrinstrument für den Wissenstransfer in die Gesellschaft – neuer Dialog der Citizen Science

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Doreen Pretze - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Carus Lehrzentrum, Dresden, Deutschland
  • Nora-Lynn Schwerdtner - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Öffentlichkeitsarbeit, Dresden, Deutschland
  • Stephan Wiegand - TU Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Öffentlichkeitsarbeit, Dresden, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-20-06

doi: 10.3205/23gma103, urn:nbn:de:0183-23gma1030

Veröffentlicht: 11. September 2023

© 2023 Pretze et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Jederzeit stehen wir im Austausch mit unseren Mitmenschen: „Wir können nicht nicht kommunizieren“ [1] und das ob wir wollen oder nicht. Kommunikation verändert sich, Themenfelder kommen und gehen. Doch es gibt einige Bereiche, über die immer gesprochen wird: Medizin. Gesundheit geht alle an. Doch wie lernen alle Beteiligten einer Gesellschaft, auch Studierende und junge Ärzt*innen, sich kritischen Themen zu stellen und fundierte Antworten zu geben.

Mit dem Projekt „YOU ASK we explain“ sollen alle Bürger*innen ihre Fragen zu kritischen medizinischen Themen an Fachexpert*innen der Life Sciences stellen können. In einem von Studierenden moderierten Podcast werden Fragen zu den jeweiligen Themen diskutiert.

Ziel ist einerseits die Ermächtigung der Bevölkerung über sensible Themen zu diskutieren und andererseits Studierende und junge Ärzt*innen für Wissenschaftskommunikation zu sensibilisieren.

Methoden: Jeden Monat wird ein Live-Podcast an öffentlichen Orten produziert. Studierende der Medizin spielen dabei eine wesentliche Rolle als Moderator*innen und Bindeglied zwischen Expert*innen und der Gesellschaft. Über ein anonymes Formular können Fragen zuvor eingesendet werden, die von den Studierenden thematisch aufbereitet und von Akteur*innen aus der Wissenschaft beantwortet werden. Der Podcast wird im Anschluss über ausgewählte Podcast-Kanäle ausgestrahlt.

Im Gesamtprojekt werden fortwährend Live-Veranstaltungen und Podcastfolgen über standardisierte Online- und Offline-Fragebögen evaluiert: sowohl die Live-Veranstaltungen, als auch die Podcastfolgen. Damit werden Daten über die Rezipienten, das Publikum sowie die Eignung von Rahmenbedingungen generiert.

Ergebnisse: In Kooperation mit der „Sächsischen Zeitung“ wurde der erste Podcast beworben. Circa 80 Personen nahmen an der Live-Veranstaltung teil. Vier Wochen nach Ausstrahlung wurde der Podcast 247-mal angehört.

Die Evaluation der ersten Veranstaltung (n=12) zeigte, dass die Mehrheit der Teilnehmenden weiblich (66,7%) war, eine homogene mittlere Altersverteilung aufweist (33,3% zwischen 18-29, 25% zwischen 30-44 und 33,3% zwischen 45-59 Jahren) und mindestens die Hochschulreife (Abitur: 33,3%, Master: 16,7%, Promotion: 25%) besitzt.

Zwei Drittel der Teilnehmenden haben bereits Podcasts gehört, davon waren über die Hälfte aus dem Bereich der Wissenschaft.

Diskussion: In der ersten Veranstaltung wurden lediglich Menschen mit Hochschulreife adressiert. Eine Auswertung der Podcast-Hörerschaft im Vergleich zu den Vor-Ort-Teilnehmenden ist aufgrund der geringen Datenmenge noch nicht möglich. Die Grundannahme ist aber, durch den Podcast auch andere Zielgruppen zu erreichen, als mit Live-Veranstaltungen. Da jeden Monat ein Podcast produziert wird, werden im Laufe des Jahres weitere Daten gesammelt und ausgewertet.

Es wird sich zeigen, ob und welches Format am besten für den Wissenstransfer in die Gesellschaft geeignet ist und ob Studierende einen Kompetenzerwerb für Wissenschaftskommunikation erfahren.


Literatur

1.
Watzlawick P, Beavin J, Jackson D. Menschliche Kommunikation: Formen, Störungen, Paradoxien. Bern: Hogrefe Verlag; 2017. DOI: 10.1024/85745-000 Externer Link