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Kommunikative Kompetenzen im Medizinstudium durch digitale Videoannotation stärken und überprüfen
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Veröffentlicht: | 11. September 2023 |
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Fragestellung/Zielsetzung: In der Gesundheits- und Krankenversorgung ist ein gelungenes Gespräch zwischen Patient*in und Arzt bzw. Ärztin die Basis für eine tragfähige Beziehung und stellt eine zentrale Komponente professionellen Handelns dar. Um die kommunikativen Kompetenzen von Medizinstudierenden auszubilden, ermöglichen Tools zur Videoannotation durch eine direkte Bearbeitung von Videos eine aktive Auseinandersetzung mit den Lerninhalten. Videoannotationen eröffnen wertvolle digitale Möglichkeiten und Methoden, um kommunikative Kompetenzen bei Medizinstudierenden zu stärken. Ziel dieses Projektes ist die Evaluation eines prototypischen Videoannotations-Tools hinsichtlich seiner technischen Handhabung, seines methodisch-didaktischen Einsatzes in einer Blended-Learning-Einheit und in einer formativen Lernerfolgsüberprüfung. In diesem Zusammenhang wird untersucht, ob der Einsatz von Videoannotationen den Erwerb kommunikativer Kompetenzen bei Medizinstudierenden positiv beeinflusst.
Methoden: Im Rahmen des „Umbrella Consortium for Assessment Networks (UCAN)“ wurde ein elektronisches, prototypisches Lehr- und Prüfungsformat entwickelt, bei dem Videos auf einer elektronischen Plattform hochgeladen, mit einer Aufgabenstellung verknüpft und um Annotationen angereichert werden können. Um Effekte des Videoannotationstools auf die kommunikativen Kompetenzen evaluieren zu können, wurde die Studierendenkohorte in eine Interventions- und Kontrollgruppe unterteilt. Zur Abbildung von Veränderungsprozessen im Kompetenzzuwachs beurteilen beide Gruppen zu Beginn der Lehreinheit und nach einer formativen Lernerfolgsüberprüfung ihre kommunikativen Kompetenzen mittels der „Communication Skills Attitude Scale“ (CSAS-G) und der „Jefferson Scale of Physician Empathy, Student Version“ (JSPE-S).
Ergebnisse: Das Videoannotationstool wurde im Rahmen des vom Arbeitskreis E-Learning der Landesrektorenkonferenz Sachsen geförderten Projektes erfolgreich in die Lehre des Studiengangs Humanmedizin implementiert. Bisher haben 120 Studierende die neue Lehrmethode getestet. Derzeit wird die Evaluation der Lehrmethode hinsichtlich der technischen Praktikabilität und des Mehrwerts zum Erwerb von Kommunikationskompetenzen im Medizinstudium ausgewertet. Mit den ersten Ergebnissen wird ein Rückschluss auf Barrieren und Förderfaktoren für die Umsetzung erwartet, um einen nachhaltigen standortübergreifenden Einsatz in Lehre und Prüfung zu erzielen.
Diskussion: Im Beitrag werden das Projekt und das Videoannotations-Tool vorgestellt. Bisherige Erfahrungen mit dem Videoannotationstool im Kontext des Studiengangs Humanmedizin, Projektergebnisse und Auswertungen werden vorgestellt. Gleichzeitig sollen die prozesshafte Implementierung und deren Hürden aufgezeigt werden.
Take Home Message: Das Video-Annotationstool bietet einen neuen methodischen Zugang zur Gestaltung, Planung und Durchführung von Lehr- und Prüfungseinheiten zum Erwerb kommunikativer Kompetenzen.