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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Nutzung und Wirksamkeit des elektronischen Logbuches www.paedcompenda.de als Fachlich Empfohlener Weiterbildungsplan der Ambulanten Allgemeinpädiatrie

Meeting Abstract

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  • Folkert Fehr - Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin, Sinsheim, Deutschland
  • Ulrike Gitmans - Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin, Papenburg, Deutschland
  • Irene Somm - Netzwerk Handlungsforschung und Praxisberatung, Handlungsforschung, Köln, Deutschland
  • Christoph Weiß-Becker - Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin, Husum, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV-068

doi: 10.3205/20gma110, urn:nbn:de:0183-20gma1103

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Fehr et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung:

  • Welche Auswirkungen hat die Einführung von paedcompenda.de (Abbildung 1[Abb. 1]) Version 1.3 auf den Praxisalltag?
  • Worin liegen die Implementierungsschwierigkeiten und wie sind sie zu erklären?
  • Welche Lernprozesse und –effekte lassen sich während der einjährigen Weiterbildungsphase in der grundversorgenden Praxis identifizieren und welchen Mehrwert ergibt sich für die Tätigkeit in der Klinik?

Methoden:

Zu a)

  • Online-Befragung von Projektpraxen und Fokusgruppendiskussionen mit niedergelassenen Weiterbildern (WB)
  • Deskriptive Analyse der Erfahrungen von drei Jahren Anwenderworkshop in Baden-Württemberg

Zu b)

  • Erklärende Analyse der Beobachtungen in a) vor dem Hintergrund aktueller Forschungsergebnisser zum Thema „Feedback in der medizinischen Aus- und Weiterbildung“

Zu c)

Fokusgruppendiskussionen/problemzentrierte Interviews und flankierende Online-Befragungen:

  • Ärzt*innen in Weiterbildung (ÄiW) zu drei verschiedenen Zeitpunkten
  • vergleichend ÄiW mit und ohne Weiterbildungs-Erfahrung in der grundversorgenden Pädiatrie
  • Vergleich ÄiW in der grundversorgenden Pädiatrie mit und ohne PaedCompenda

Datenauswertung erfolgt nach der Methode der rekonstruktiven Grounded Theory mit f4analyse (vgl. Somm/Hajart 2019).

Ergebnisse: Die Tatsache, dass paedcompenda.de demokratisch entwickelt, kontinuiertlich verbessert und zum ersten Mal das breite Spektrum an Kompetenzen, die in der Praxis erlernt werden können, systematisch abbildet, wird sowohl von WB wie ÄiW sehr begrüßt. Die Umsetzung einer strukturierten Weiterbildung im Praxisalltag geschieht dennoch nur zögerlich. Diese Implementierungs-schwierigkeiten haben mehrere Gründe: Zum einen hat sich die Version 1.3 als noch nicht ausreichend praktikabel erwiesen. Entsprechend wurde in den vergangenen Monaten eine neue Version entwickelt. Zum anderen hemmen ungünstige Rahmenbedingungen und kulturelle Hemmnisse den Implementierungsprozess. Letztere Hürden lassen sich – unserer Erfahrung nach - durch regelmäßige Train-the-Trainer-Angebote, die im Beisein der Assistent*innen durchgeführt werden, durchaus abbauen.

Diskussion: Die Weiterbildung in der grundversorgenden Praxis nach PaedCompenda führt sukzessive an das eigenverantwortliche Handeln heran. Denn: Das schrittweise Anvertrauen von Tätigkeiten ist besser für die Patientensicherheit als plötzlich unbeaufsichtigtes, eigenverantwortliches Arbeiten nach der Facharztprüfung. Zu diskutieren gilt es, wie sich die dringend benötigte Feedbackultur, die auf direkter Beobachtung beruht und kriterienbasiert ist, nachhaltig gefördert und unterstützt werden kann.

Take home messages:

  • verpflichtendes Logbuch der Landesärztekammern bietet Verbindungsstellen mit Fachlich Empfohlenen Weiterbildungsplänen in Deutschland.
  • Weiterbildung im Fachgebiet Kinder- und Jugendmedizin braucht intensive Zusammenarbeit haus- und fachärztlicher Kinder- und Jugendärztinnen: Impfen, Früherkennung, Sozialpädiatrie und viel mehr kommt nicht mehr an jedem Lernort vor.