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Prüfst du noch oder spielst du schon? Ein Partyspiel als formative Lernerfolgskontrolle
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Veröffentlicht: | 18. November 2020 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Das Modul Gesundheitsförderung & Prävention im Bachelorstudiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg beinhaltet verschiedene Themenblöcke. Diese werden von verschiedenen Dozent*innen gelehrt. Zum Abschluss des Moduls wurde zur inhaltlichen Zusammenführung eine Möglichkeit der formativen Lernerfolgskontrolle gesucht. Dabei sollten unterschiedliche Lerntypen angesprochen werden, eine hohe Motivation geschaffen [1] werden und ein kreativer Zugang zu den Lerninhalten eröffnet werden um das Lernen zu fördern [2], [3].
Ziel war die Entwicklung und Evaluation einer formativen, welche die Studierenden aktiviert, verschiedenen Lerntypen anspricht und einen hohen Spaßfaktor hat sowie von den Studierenden selbstständig durchzuführen ist.
Methoden: Schlüsselbegriffe aus den unterschiedlichen Themengebieten wurden aus den Präsentationen der Lehrveranstaltungen herausgefiltert. Mit diesen Begriffen wurde eine interaktive Lernwiederholungseinheit entwickelt, die auf einem Partyspiel basiert und für das Modul Gesundheitsförderung & Prävention angepasst wurde. Die Durchführung erfolgte bislang in drei Jahrgängen und wurde in zwei Jahrgängen mittels Minutepaper evaluiert. Diese wurden inhaltlich ausgewertet.
Ergebnisse: Nach dem ersten Durchgang wurden die Begriffe und die Regeln des Partyspiels noch einmal angepasst. Die Ergebnisse der Minutepaper der Durchläufe zwei und drei (N=37; Rücklauf 100%) zeigen auf, dass die aktivierende Lernstoffwiederholung den Studierenden viel Spaß bereitet hat aber die gewählten Begriffe teilweise sehr schwer und zu lang waren. Es erfolgte von Seiten der Studierenden keine Aussagen über den zu wiederholenden Lernstoff oder eventuell aufgedeckte Wissenslücken.
Diskussion: Durch den hohen Spaßfaktor ist das angepasste Partyspiel für einen Modulabschluss gut geeignet. Der hohe Arbeitsaufwand bei der Erstellung des Modulspiels relativiert sich, da es immer wieder verwendet werden kann. Da von den Studierenden keine Aussagen zu den Inhalten getroffen wurden, bleibt aktuell offen, inwieweit die inhaltliche Auseinandersetzung erfolgt bzw. wahrgenommen wird. Um hierzu Aussagen treffen zu können, müsste das Minutepaper entsprechende Fragen beinhalten.
Take home messages: Durch die durchgeführte formative Lernstoffkontrolle wurden die Studierenden angeregt, sich aktiv und auf unkonventionelle Weise mit den Inhalten des Moduls auseinanderzusetzen. Durch den hohen Spaßfaktor ist es eine gut geeignete Möglichkeit ein Modul abzuschließen.
Literatur
- 1.
- Mietzel G. Pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens. 5. vollst. überarb. Aufl. ed. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle: Hogrefe; 1998.
- 2.
- Jahnke I, Haertel T. Kreativitätsförderung in Hochschulen - ein Rahmenkonzept. Hochschulwes. 2010;58(3):88-96.
- 3.
- Krähenbühl S. Kreativität als Lernstrategie. Wiesbaden: Springer VS; 2017.