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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Qualitätssicherung von neu entwickelten arbeitsplatzbasierten OSCE-Stationen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Meeting Abstract

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  • Lisa Bußenius - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Deutschland
  • Sigrid Harendza - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Sektion Ausbildungsforschung, Hamburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV-057

doi: 10.3205/20gma089, urn:nbn:de:0183-20gma0899

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Bußenius et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Mit dem arbeitsplatzbasierten Assessment des ÄKHOM-Projekts (Ärztliche Kompetenzen: Hamburg-Oldenburg-München) [1] liegt eine Simulationsprüfung vor, die als Vorbild für die Weiterentwicklung bestehender OSCE-Stationen fortgeschrittener Semester des iMED-Studiengangs am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf diente. Bei der Konzipierung lag der Fokus auf dem ärztlichen Gespräch zwischen Studierenden und Simulationspatient*innen und die Prüfer*innen nahmen lediglich eine beobachtende Rolle ein. Als Indikator für die Validität der neuen Stationen vermuteten wir einen Zusammenhang zwischen Kommunikationskompetenz der Studierenden und Qualität ihrer Anamnese sowie zwischen Wissen von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen und dem Fachwissen in einer korrespondierenden MC-Klausur.

Methoden: Vier neue Stationen mit jeweils zwei unterschiedlichen Fällen à sechs Minuten in den Fächern Allgemeinchirurgie, Nephrologie, Urologie und Gastroenterologie wurden entwickelt und im Sommersemester 2019 in eine OSCE im 8. Semester integriert. Medizinische Fachprüfer*innen bewerteten die teilnehmenden Studierenden mithilfe einer Checkliste von 20 Punkten, die sich aus zehn Punkten für die Anamnese und zehn Punkten für Diagnostik und Therapie zusammensetzte. Zusätzlich bewerteten vorher geschulte Raterinnen mit psychosozialem Hintergrund die kommunikative Kompetenz der Studierenden mittels Berliner Global Rating (BGR). Die Leistung in den jeweiligen Fächern aus der MC-Prüfung diente als Indikator für das Fachwissen. Anschließend ermittelten wir die Korrelationsstärke der einzelnen Faktoren.

Ergebnisse: Von den 186 teilnehmenden Studierenden konnten 146 in die Analyse eingeschlossen werden. Das mittlere Alter lag bei 25,5±4,1 Jahren und 63% der Teilnehmenden waren Frauen. Die Reliabilität der neuen Stationen lag bei einem Cronbach’s Alpha von .555 für den Anamneseteil und von .370 für den Diagnostik- und Therapieteil. Hypothesenkonform korrelierten Kommunikationskompetenz und Anamnesequalität (r=.345, p<.001) sowie Fachwissen in OSCE und MC-Klausur (r=.271, p=.001) signifikant. Die anderen Faktoren korrelierten nicht signifikant miteinander.

Diskussion: Der hypothesenkonforme Zusammenhang konstruktähnlicher Faktoren spricht für eine gelungene Messintention der neuen OSCE-Stationen. Die Studierenden vermochten im Anamneseteil ein besseres Kommunikationsverhalten zu zeigen; zudem entsprach das verbal präsentierte Fachwissen in der Prüfung in etwa dem gezeigten Wissen in der darauffolgenden MC-Prüfung. Die Reliabilität zeigt Verbesserungspotential.

Take home messages: Die neu entwickelten OSCE-Stationen sind auch ohne Prüferbeteiligung einsatzfähig und dienen als gute Alternative zum bisherigen Prüfungsformat. Der Einsatz mehrerer Stationen könnte zur Reliabilitätssteigerung überlegt werden.


Literatur

1.
Prediger S, Schick K, Fincke F, Fürstenberg S, Oubaid V, Kadmon M, Berberat PO, Harendza S. Validation of a competence-based assessment of medical students’ performance in the physician’s role. BMC Med Educ. 2020;20(1):6. DOI: 10.1186/s12909-019-1919-x Externer Link