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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Interdisziplinärer formativer OSCE an der medizinischen Fakultät Freiburg: ein Pilot-Projekt zur Prüfungsentwicklung der Humanmedizin

Meeting Abstract

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  • Anne-Marajke Kunze - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Studiendekanat der medizinischen Fakultät, Freiburg, Deutschland
  • Nathalie Petersen - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Studiendekanat der medizinischen Fakultät, Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP-024

doi: 10.3205/20gma087, urn:nbn:de:0183-20gma0876

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Kunze et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Den Forderungen aus dem Masterplan Medizinstudium 2020, den Empfehlungen des Wissenschaftsrats und dem Arbeitsentwurf der neuen ÄApprO (2019/2020) folgend, soll in dem vorliegenden Projekt die Umsetzbarkeit eines M1-OSCE geprüft und die fakultätsinterne Zusammenarbeit diesbezüglich gestärkt werden. Mit der Erarbeitung, Durchführung und qualitativen Auswertung dieser Prüfung mit einer kleinen Gruppe von Studierenden wird das Procedere erarbeitet und auf die zukünftige Durchführung mit der gesamten Semester-Kohorte vorbereitet.

Projektbeschreibung: Im März 2020 wird ein durch das Studiendekanat organisierter interdisziplinärer Pilot-OSCE durchgeführt werden.

In der Vorbereitung wurde 2019 ein interdisziplinäres Expertenteam aus Lehrbeauftragen des ersten und zweiten Studienabschnitts im Studiengang Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität zusammengestellt. Es wurde ein entsprechend den bis zum 6. Fachsemester (FS) gelehrten Lehrinhalten umsetzbarer Lernzielkatalog für die mündlich-praktische Prüfung erstellt. Auf Grundlage dessen konzeptionierten kleinere, thematisch zusammenhängende Teams die konkreten Fallvignetten und Checklisten für die OSCE-Stationen. Für die Pilot-Durchführung im SkillsLab des Lehrgebäudes werden 15 Studierende einen 5-Stationen-OSCE durchlaufen (Dauer pro Durchgang: 1h20min). Es gibt zwei Stationen zu körperlicher Untersuchung, eine Station zu grundlegenden praktischen Fertigkeiten und zwei Stationen zu Kommunikationskompetenzen. Die Teilnahme ist freiwillig und wird nicht benotet. Die mitwirkenden Prüfer*innen sowie die eingesetzten Schauspielpatient*innen erhalten vorab eine Schulung. Der gesamte Ablauf wird durch weitere Personen in der Organisation unterstützt.

Methoden: Der OSCE wird tablettbasiert unter Nutzung der IMS-Prüfungssoftware durchgeführt. Die Prüfungsergebnisse und die errechnete Validität der Stationen werden dann durch mehrperspektivische Evaluation und qualitative Fokusgruppen-Interviews ausgewertet. Dazu werden die 15 Prüflinge, die 5 Prüfer*innen, die zwei Projektkoordinatorinnen, die Schauspielpatient*innen und die Proband*innen sowie die Organisator*innen befragt (N=30).

Vorläufige Ergebnisse: Als erste Implementierungsempfehlung kann festgehalten werden, dass am Standort Freiburg eine parallele Curriculumsentwicklung zur weiteren Prüfungsentwicklung von Nöten ist, um die Forderungen der neuen ÄApprO nach 10 Stationen mit klinisch-praktischen Inhalten sinnvoll erfüllen zu können.

Diskussion: Unsere bisherige Erfahrung zeigt, dass in Freiburg mit der derzeitigen Umsetzung des Curriculums ein OSCE vor allem nach dem 6. FS praktikabel ist. Ein interdisziplinärer OSCE nach dem 4. FS scheint möglich, erfordert aber Anpassungen in der Lehre des ersten Studienabschnittes. Für die zukünftige Prüftätigkeit wäre es wünschenswert, wenn diese als Lehrleistung anerkannt werden würde.

Take home message: If you want to test practically, you have to teach it practically