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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Bewertung einer Skala zur formativen Einschätzung des Supervisionsgrades bei Objective Structured Clinical Examinations (OSCE)

Meeting Abstract

  • Amelie Garbe - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre, Berlin, Deutschland
  • Sebastian Oberst - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre, Berlin, Deutschland
  • Torsten Rollinger - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre, Berlin, Deutschland
  • Victoria Sehy - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Referat für Studienangelegenheiten, Berlin, Deutschland
  • Sylke Langenbeck - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Referat für Studienangelegenheiten, Berlin, Deutschland
  • Harm Peters - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre, Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV-054

doi: 10.3205/20gma083, urn:nbn:de:0183-20gma0834

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Garbe et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Entrustable Professional Activities (EPAs) sind ein zunehmend verbreitetes Konzept in der medizinischen Ausbildung, um klinische, praktische Kompetenzen von Medizinstudierenden anhand des Supervisionsgrades einzuschätzen. Ziel der folgenden Studie ist es den Mehrwert des Einsatzes einer ergänzenden Supervisions-Ratingskala in OSCE Prüfungen, unter Verwendung eines quantitativen und qualitativen Ansatzes, zu untersuchen.

Methoden: Die Studie wurde an der Charité - Universitätsmedizin Berlin im OSCE vor dem Eintritt in das letzte praktische Jahr durchgeführt. Hier werden Kompetenzen der Studierenden anhand einer klinischen Checkliste, sowie kommunikativen Fähigkeiten anhand der Berlin Global Rating Skala (BGR) in simulierten Situationen erfasst. Ergänzend zur klinischen Checkliste und BGR wurde die OSCE Prüfung seit 2019 um eine formative Supervisions-Ratingskala mit 6 Items erweitert, wie sie ursprünglich von Chen et al. [1] eingeführt wurde. Im Anschluss an die OSCE Prüfung bewerteten die Prüfenden (N=64) alle drei angewandten Prüfungsskalen anhand eines Fragebogens hinsichtlich der Usability und Transferability. Zusätzlich wurden drei Fokusgruppen mit den Prüfenden (N=19) durchgeführt um Vor- und Nachteile des additiven Einsatzes der Skala zu diskutieren.

Ergebnisse: Quantitative Analysen zeigen, dass die Usability der Skala für die Bewertung des Supervisionsgrades positiv, jedoch niedriger bewertet wurde, als die Checkliste und BGR. Die Bewertungen zur Transferability in den klinischen Alltag unterscheiden sich nicht zwischen den drei Skalen. Die qualitative Analyse zeigt eine höhere wahrgenommene praktische Relevanz für die Supervisions-Ratingskala und einen Mehrwert für das formative Feedback für Studierende, aber eine schlechtere Eignung für einige OSCE-Stationen (z.B.: Überbringen von schlechten Nachrichten).

Diskussion: Die Einschätzungen der Prüfenden deuten darauf hin, dass die Bestimmung des Supervisionsgrades einen Mehrwert zusätzlich zur Bewertung der klinischen und kommunikativen Fähigkeiten der Studierenden in einem OSCE bietet. Des Weiteren kann nach den Ergebnissen davon ausgegangen werden, dass sich die Supervisions-Ratingskala für bestimmte Prüfungsaufgaben innerhalb der OSCEs besser eignen.

Take home messages: Abhängig von der Art der Prüfungsaufgabe sahen die Prüfenden das Hinzufügen einer Skala für die Bewertung des Supervisionsgrades in OSCE Prüfungen als eine nützliche Erweiterung an.


Literatur

1.
Chen HC, van den Broek WS, ten Cate O. The case for use of entrustable professional activities in undergraduate medical education. Acad Med. 2015;90(4):431-436. DOI: 10.1097/ACM.0000000000000586 Externer Link