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Engagement in der Gemeinde – Service Learning im Medizinstudium
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Veröffentlicht: | 18. November 2020 |
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Lernziel: Ziel des Workshops ist es, Dozierenden eine Übersicht über Konzeption und Nutzen des Service Learning sowie entsprechender Beispiele für den Einsatz im Medizinstudium zu geben. Darüber hinaus werden die Teilnehmer angeregt, für Ihren Arbeitsbereich Ideen zu entwickeln, wie sie entsprechende Projekte im Rahmen ihrer Unterrichtsveranstaltungen planen und umsetzen könnten. Service-Learning (Lernen durch Engagement) ist eine Methode des Lernens durch Handeln und ist dem Ansatz der Civic Education (Lernen für Demokratie und Zivilgesellschaft) zuzuordnen. Bei dieser in den USA schon sehr verbreiteten pädagogischen Methode werden fachliche Inhalte so vermittelt, dass der Lerneffekt bei der Arbeit in gemeinnützigen Projekten eintritt. Service Learning kombiniert kognitives Lernen (learning) mit der Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung. Es bezieht sich auf tatsächliche Probleme und Herausforderungen in den Gemeinden. Gelerntes Wissen und Kompetenzen gilt es, in authentischen Problemkontexten anzuwenden. Die Erfahrungen in der Praxis und die Aufarbeitung, Reflektion und Diskussion des Erlebten im universitären Rahmen wird eine ganzheitliche Lernerfahrung ermöglicht.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden: Der Workshop ist dreigeteilt: Im ersten Teil stellen die Workshopleiterinnen den Ansatz des Service Learning vor und geben eine Übersicht über entsprechende Projekte mit Studierenden der Medizin. Im zweiten Teil haben die Workshop-Teilnehmer Gelegenheit, Ideen zu entwickeln, in ihrem Unterricht Service-Learning zu etablieren und im Plenum darzustellen. In dritten Teil des Workshop wird ein für den Kursus der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie entwickeltes Service-Learning Konzept vorgestellt: Im Rahmen einer Tagesfamulatur haben vorklinischen Medizinstudierende eine Tagesfamulatur in gemeindlichen ärztlichen Praxen zu absolvieren. In diesem Rahmen ermitteln sie anamnestisch die Informationsbedürfnisse der Patienten (hinsichtlich Symptomatik, Krankheit, Therapie, Prognose oder den psychischen und sozialen Krankheitsfolgen) sowie deren Erfüllung durch den Arzt/die Ärztin (health care needs fulfillment) und verfassen einen Bericht über ihre Erfahrungen. Datenschutzrechtliche und umsetzungstechnische Probleme sowie die Ergebnisse der studentischen Evaluation werden ebenfalls dargestellt. Das Projekt wurde vom Gutenberg-Lehrkolleg (GLK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gefördert.
Zielgruppe: Der Workshop ist für alle an praxisbezogener Lehre und am Thema Service Learning Interessierten und in der Hochschuldidaktik aktive Dozent:innen geeignet.
Vorbereitung: Interesse am Thema, ggf. Lektüre der Referenzen und Vorüberlegungen zur Etablierung gemeindenaher Projekte im Rahmen des eigenen Unterrichts
Literatur
- 1.
- Borges NJ, Hartung PJ. Service Learning in Medical Education: Project Description and Evaluation. Intern J Teach Learn High Educ. 2007;19:1-7.
- 2.
- Hunt JB, Bonham C, Jones L. Understanding the Goals of Service Learning and Community-based Medical Education: A Systematic Review. Acad Med. 2013;86(2):246-251. DOI: 10.1097/ACM.0b013e3182046481
- 3.
- Steward T, Wubbena Z. An overview of infusing service-learning in medical education. Int J Med Educ. 2014;5:147-156. DOI: 10.5116/ijme.53ae.c907