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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Erste Ergebnisse aus dem ReBel-Projekt zu Auswirkungen des Mentoring-Programms im Medizinstudium

Meeting Abstract

  • Michaela Zupanic - Universität Witten/Herdecke, Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • Arndt Büssing - Universität Witten/Herdecke, Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin, Witten, Deutschland
  • Jan P. Ehlers - Universität Witten/Herdecke, Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • Angelika Taetz-Harrer - Universität Witten/Herdecke, Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP-021

doi: 10.3205/20gma071, urn:nbn:de:0183-20gma0711

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Zupanic et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Bereits im Medizinstudium besteht für Studierende eine höhere Gefährdung hinsichtlich Depression und Burnout [1]. Doch für eine gute Qualität in der Krankenversorgung ist sowohl die physische wie auch psychische Gesundheit der Ärzte*innen und der Pflegenden eine wichtige Voraussetzung [2]. Durch gezielte Mentoring-Programme sollen Studierende Unterstützung beim Erlernen von Bewältigungsstrategien, ihrer Reflexionsfähigkeit und letztlich bei der Ausbildung einer professionellen Arztpersönlichkeit finden [3]. Seit 2018 werden Medizin-studierende an der Universität Witten/Herdecke zudem regelmäßig im Rahmen des ReBel-Projektes (Ressourcen und Belastungsindikatoren im Studium) zu verschiedenen Dimensionen des Studiums und der Lebensqualität befragt.

Methoden: 96 Studierende (w=62.1%; m=37.9%) nahmen im Wintersemester 2018/2019 an der Befragung teil. Die meisten Studierenden (80%) befanden sich im klinischen Abschnitt des Studiums. In einfaktoriellen Varianzanalysen werden die Unterschiede zwischen den Studierendengruppen, die das Mentoring-Programm der Universität Witten/Herdecke im letzten Semester besucht/nicht besucht haben, bzgl. der Lebenszufriedenheit (BMLSS), dem individuellen Wohlbefinden (WHO5) und dem Stressempfinden (PSS) untersucht.

Ergebnisse: Studierende, die im letzten Semester an dem Mentoring teilgenommen haben (N=63), geben signifikant (p<.050) häufiger an, dass sie sich im Umgang mit persönlichen Problemen sicherer fühlen (PSS) (F=5.93) und zufriedener sind mit ihren Fähigkeiten der Alltagsbewältigung (BMLSS) (F=6.48). In Bezug auf das Wohlbefinden und depressive Symptome (WHO5) scheint jedoch kein Zusammenhang zu bestehen.

Diskussion: Die Ergebnisse werden aufgrund der Stichprobengröße vorsichtig interpretiert. Eine Fortsetzung des ReBel-Projektes im Längsschnitt ist aber gut geeignet, um die Effekte eines Monitoringsystems zu dokumentieren.

Take home messages: Mentoring-Programme können Medizinstudierende beim Aufbau individueller und berufsrelevanter Bewältigungsstrategien gut unterstützen.


Literatur

1.
Brailovskaia J, Schönfeld P, Zhang XC, Bieda A. A Cross-cultural study in Germany, Russia, and China: Are resilient and social supported students protected against depression, anxiety, and stress? Psychol Rep. 2018;121(2):265-281. DOI: 10.1177/0033294117727745 Externer Link
2.
Vajda C, Matzer F. Den Umgang mit psychosozialen Krisen im Medizinstudium und späteren Beruf erlernen. Präv Gesundheitsförd. 2017;12:280.
3.
Lutz, G, Pankoke N, Goldblatt H, Hofmann M, Zupanic M. Enhancing medical students’ reflectivity in mentoring groups for professional development. BMC Med Educ. 2017;17:122. DOI: 10.1186/s12909-017-0951-y Externer Link