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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Junior Mentoring: ein innovatives “Peer to Peer”-Student-Mentoring-Programm an der MedUni Wien

Meeting Abstract

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  • Felix Johannes Mansbart - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich
  • Angelika Hofhansl - Medizinische Universität Wien, Teaching Center, Wien, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP-019

doi: 10.3205/20gma069, urn:nbn:de:0183-20gma0693

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Mansbart et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: An der MedUni Wien gibt es seit dem Studienjahr 2009/10 ein großflächiges Senior Mentoring Programm, bei dem Studierende von Ärzt*innen, Wissenschafter*innen der MedUni Wien betreut werden. Bislang gab es jedoch kein institutionalisiertes „Peer to Peer Student Mentoring“ Programm. Diese zeigen allerdings hohe Effekte [1], [2]. Ziel ist es, das Senior Mentoring durch ein freiwilliges Peer to Peer Mentoring Programm zu ergänzen.

Methoden: Im Studienjahr 2018/2019 erstmals umgesetzt, bietet das Junior Mentoring Programm eine Plattform für informellen Ideen-, Meinungs- und Erfahrungsaustausch unter Studierenden mit dem Ziel, jeder Student*in das richtige Werkzeug an die Hand zu geben, um die vielen Möglichkeiten, die das Studium mit sich bringt, zu nutzen und davon zu profitieren. Kernstück des Junior Mentorings sind regelmäßige Treffen der Mentoring-Gruppe, wobei diese aus einer/m Junior-MentorIn (= Studierende/r) und max. 5 Mentees besteht, allesamt Studierende der MedUni Wien. Alle Junior MentorInnen werden in einem Preparation Day auf ihre Rolle vorbereitet und bei Bedarf supervidiert.

Ergebnisse: Der Inhalt der Treffen orientiert sich an den Interessen der Mentees und reicht von Stationsbesuchen, Diskussionsabenden, Journal Clubs bis über Museumsbesuche oder gemeinsames Kochen. Wichtig ist der Diskurs innerhalb der Gruppe sowie das Lernen mit- und voneinander. Über die Gruppentreffen hinausgehend wird auch der gruppenübergreifende Austausch zwischen den MentorInnen und Mentees in Form zusätzlicher Angebote gefördert. Diese beinhalten regelmäßige Jours fixes, Einladungen zu Führungen und Diskussionen zu weniger stark präsenten Teilbereichen der Medizin mit VertreterInnen daraus (z.B. Medical Humanities, Palliativmedizin). Da neben der inhaltlichen Ausrichtung die persönliche Beziehung zwischen Mentee und MentorIn von großer Bedeutung sind, wird vor der Einteilung der Gruppen der sog. „Matching Day“ veranstaltet. Dort haben interessierte Studierende die Möglichkeit, die MentorInnen ähnlich wie bei einem Speed Dating persönlich kennenzulernen. Im Anschluss daran erfolgt die Gruppeneinteilung nach dem First-Come-First-Serve-Prinzip über eine elektronische Plattform. Alle Junior MentorInnen präsentieren sich und ihr Mentoring-Angebot anhand eines persönlich erstellten Mentor-Profils auf der Website (siehe https://teachingcenter.meduniwien.ac.at/lehre-und-projekte/infos-fuer-studierende/mentoringprogramm/junior-mentoring/). Aktuell werden 110 Studierende aus unterschiedlichen Jahrgängen von 22 Junior MentorInnen betreut.

Diskussion: Das Junior Mentoring lebt von der Vielfalt der Studierenden und wird vom Gedanken der Chancengleichheit getragen. Das Konzept beruht auf Inklusion und Partizipation.

Take home messages: Das Junior Mentoring Programm ist ein gelungener Ansatz, ein studentisches Peer to Peer Netzwerk aufzubauen.


Literatur

1.
Akinla O, Hagan P, Atiomo W. A systematic review of the literature describing the outcomes of near-peer mentoring programs for first year medical students. BMC Med Educ. 2018;18(1):98. DOI: 10.1186/s12909-018-1195-1 Externer Link
2.
Andre C, Deerin J, Leykum L. Students helping students: Vertical peer mentoring to enhance the medical school experience. BMC Res Notes. 2017;10(1):176. DOI: 10.1186/s13104-017-2498-8 Externer Link