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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Teilstudie des Projekts „Einflussfaktoren auf die Karriere Promovierter in den Lebenswissenschaften“ BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung). Struktur und Effektivität von multidisziplinären Forscherteams in der Hochschulmedizin: eine qualitative Analyse

Meeting Abstract

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  • Sonja Cordula Heuser - LMU Klinikum, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, Deutschland
  • Nurith Anna Epstein - LMU Klinikum, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • Martin Rudolf Fischer - LMU Klinikum, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP-010

doi: 10.3205/20gma053, urn:nbn:de:0183-20gma0536

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Heuser et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung und Zielsetzung: In der medizinischen Forschung steigt die Anzahl multidisziplinär arbeitender Teams. Für die erfolgreiche Translation vom Labor in die Praxis ist eine Zusammenarbeit zwischen klinischen Forschern, Praktikern und Grundlagenforschern essentiell [1]. Wie sich diese verbessern lässt, ist bislang nur unzureichend erforscht. Im Fokus dieser Untersuchung stehen methodische und forschungspraktische Herausforderungen (Dreifachbelastung in der Medizin) sowie die Identifikation von Faktoren, die die Zusammenarbeit von Lebenswissenschaftlern und Medizinern beeinflussen.

Methoden: Es wurde ein Leitfaden zur Durchführung strukturierter Interviews entwickelt, Befragt wurden (N=30) Promovierte an medizinischen und biologischen Fakultäten in Bayern, Sachsen und NRW. Die Stichprobe setzt sich aus 11 Medizinern und 19 Biologen zusammen, die in mono- oder multidisziplinären Teams arbeiten. Die Interviews wurden anhand eines deduktiv entwickelten Kodierschemas inhaltsanalytisch [2] ausgewertet, welches während der Kodierung induktiv um Subkategorien ergänzt wurde. Um Störvariablen bei der Datenerhebung zu minimieren wird die methodeninterne Triangulation angewendet. Die Auswertung erfolgte durch zwei unabhängige Rater.

Ergebnisse: Die Datenerhebung erfolgte von Mai bis September 2019, die Transkription von September 2019 bis Februar 2020. Eine erste Auswertung der Daten legt eine höhere Effektivität multidisziplinär arbeitender Teams in der medizinischen Forschung nahe. Auf der Konferenz wird die vollständige inhaltsanalytische Auswertung der Daten präsentiert. Dabei soll eine detaillierte Darstellung der Netzwerke in den Forscherteams erfolgen, in die die Befragten eingebunden sind. Ziel ist es, reflektierte Konsequenzen und vorausplanende Vorgaben für multidisziplinärere Zusammenarbeit in der Hochschulmedizin abzuleiten. Zudem soll die Frage beantwortet werden, inwiefern sich die Dreifachbelastung in der Medizin auf den Verbleib in der Wissenschaft auswirkt.

Diskussion: Im Hinblick auf Multidisziplinarität kann Medizin als konstituierende Disziplin betrachtet werden. Es ist erkennbar dass der Aspekt der Multidisziplinarität an Bedeutung zunimmt und in der medizinischen Ausbildung gefördert werden sollte.


Literatur

1.
Roberts SF, Fischhoff MA, Sakowski SA, Feldman EL. Perspective: Transforming Science Into Medicine How Clinician–Scientists Can Build Bridges Across Research's “Valley of Death”. Acad Med. 2012;87(3):266-270. DOI: 10.1097/ACM.0b013e3182446fa3 Externer Link
2.
Mayring P. Einführung in die qualitative Sozialforschung. 5. Aufl. Weinheim [u.a.]: Beltz; 2002.