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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Anwendung und Mehrwert digitaler Möglichkeiten in interdisziplinärer und forschungsnaher Lehre

Meeting Abstract

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  • Julian Kuhm - Justus-Liebig-Universität Gießen, Fachbereich Medizin, Gießen, Deutschland
  • Holger Repp - Justus-Liebig-Universität Gießen, Dekanat Medizin, Referat 4 – Studium & Lehre, Gießen, Deutschland
  • Johannes Lang - Justus-Liebig-Universität Gießen, Dekanat Medizin, Referat 4 – Studium & Lehre, Gießen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV-034

doi: 10.3205/20gma047, urn:nbn:de:0183-20gma0477

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Kuhm et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die notwendige Verankerung digitaler Themen im Curriculum des Medizinstudiums ist bereits vielfach diskutiert und festgestellt worden [1]. Die Integration neuer Medien in bestehende Lehrangebote soll die Medizinstudenten auf die künftigen digitalen Herausforderungen der Medizin vorbereiten, sie zum Einsatz neuartiger Methoden befähigen und es ihnen ermöglichen, den Wandel des Gesundheitswesens selbst aktiv mitzugestalten, wie es in aktuellen Beschlüssen der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages gefordert wird [1].

Methoden: Im Rahmen der forschungsnahen interdisziplinären Lehr- und Lernplattform „NWTmed – (Natur)Wissenschaft und Technik in der Medizin“ wird neben der Vermittlung spezifischer Inhalte aktueller Forschungsthemen auch der wissenschaftliche Umgang mit (neuen und digitalen) Techniken geschult [2]. Ziel ist es, digitale Möglichkeiten nicht allein zur Wissensvermittlung einzusetzen, sondern vielmehr die Studierenden von deren kreativen Einsatzmöglichkeiten für künftige Aufgaben sowie den eigenen Werdegang zu sensibilisieren. Dies ist insbesondere dann sehr nachhaltig, wenn die Teilnehmer neue Konzepte mitgestalten und ausprobieren können. Das Angebot von NWTmed umfasst hinsichtlich aktueller digitaler Techniken und Medien u.a. Lehrveranstaltungen zu Künstlicher Intelligenz, Einsatz von Forschungsdatenbanken und Apps, Distance Learning sowie Virtual Reality. Im Fokus stehen jeweils Wissenschaft und Klinik. So wird z.B. Virtual Reality bei der Vermittlung von rheumatischen Erkrankungen eingesetzt [3], aber auch deren potentieller Mehrwert bei der Patientenaufklärung oder deren Einsatzmöglichkeiten etwa anhand der Darstellung von klinisch-radiologisch bereitgestellten Bilddatensätzen nähergebracht (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Ergebnisse: Berichtet wird von Erfahrungen bei der Durchführung der Lehrveranstaltungen, nachhaltigen Ergebnissen und Lernzuwachs, resultierenden Forschungsaktivitäten, als auch von möglichen Hürden. Profiteure sind bei interdisziplinären Lehrveranstaltungen dabei regelmäßig Studierende als auch die Dozierende selbst! Besonders konstruktiv wirkt sich der Umstand aus, dass die Lehrangebote von Studierenden aus den Bereichen MINT und Medizin gemeinsam besucht werden, was das Erlernen einer interdisziplinären Zusammenarbeit fördert und eine breite Spanne an Expertise und Kompetenzen bei Projekt- oder Forschungsarbeiten bietet.

Diskussion: Über den Erwerb fachspezifischer Inhalte hinaus sollte immer auch der Erwerb digitaler Kompetenzen im Vordergrund stehen. Die Zusammenarbeit mit ExpertInnen aus Klinik und Industrie scheint für die MINT- und Medizinstudierenden sehr zuträglich, um für die wissenschaftliche und interdisziplinäre Arbeit zu begeistern und auf zukünftige digitale Herausforderungen mit hinreichender Kreativität vorzubereiten.

Take home messages: Ein interdisziplinäres und forschungsnahes Lehrangebot mit Einsatz digitaler Medien kann nachhaltig zur Förderung von digitalen und wissenschaftlichen Kompetenzen beitragen.


Literatur

1.
Haag M, Igel C, Fischer MR, German Medical Education Society (GMA), Committee "Digitization - Technology-Assisted Learning and Teaching"; Joint working group "Technology-enhanced Teaching and Learning in Medicine (TeLL)" of the German Association for Medical Informatics, Biometry and Epidemiology (gmds) and the German Informatics Society (GI). Digital Teaching and Digital Medicine: A national initiative is needed. GMS J Med Educ. 2018;35(3):Doc43. DOI: 10.3205/zma001189 Externer Link
2.
Lang J, Repp H. Die (Natur)Wissenschaft und Technik im Medizinstudium [Bericht über Entwicklungsprozess]. In: Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc11.1. DOI: 10.3205/18gma050 Externer Link
3.
Justus-Liebig-Universität Gießen. Pressemitteilung: Mit der „Virtual Reality“-Brille durch den Knochen spazieren. Gießen: Justus-Liebig-Universität Gießen; 2019. Zugänglich unter/available from: https://www.uni-giessen.de/ueber-uns/pressestelle/pm/pm140-19 Externer Link