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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

09.09. - 12.09.2020, Zürich, Schweiz

Herausforderungen der interprofessionellen und institutionsübergreifenden Lehrentwicklung

Meeting Abstract

  • Susann Walter - Universitätsklinikum Jena, SkillsLab, Jena, Deutschland
  • Annett Fuchs - Universitätsklinikum Jena, SkillsLab, Jena, Deutschland
  • Urte Mille - Universitätsklinikum Jena, SkillsLab, Jena, Deutschland
  • Ekkehard Schleußner - Universitätsklinikum Jena, Geburtsmedizin, Frauenklinik, Jena, Deutschland
  • Tobias Fehmer - Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fachbereich Gesundheit und Pflege, Jena, Deutschland
  • Barbara Baumgärtner - Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fachbereich Gesundheit und Pflege, Jena, Deutschland
  • Orlando Guntinas-Lichius - Friedrich-Schiller-Universität Jena, Medizinische Fakultät, Jena, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, 09.-12.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP-009

doi: 10.3205/20gma045, urn:nbn:de:0183-20gma0457

Veröffentlicht: 18. November 2020

© 2020 Walter et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes „Studieren im Verbund“ (Laufzeit 2017-2020/ FKZ: 01PL17074C) erarbeitet das SkillsLab Jena der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller Universität Jena gemeinsam mit dem Fachbereich Gesundheit und Pflege der Ernst-Abbe-Hochschule Jena interprofessionelle Lehreinheiten für Studierende der Humanmedizin und Geburtshilfe/Hebammenkunde. Ziel ist es, wesentliche Voraussetzungen für die erfolgreiche Implementierung interprofessioneller Lehre herauszuarbeiten, um diese für zukünftige Lehrentwicklungsprozesse nutzbar zu machen.

Methode: Anhand eines idealtypischen Lehrentwicklungsprozesses im SkillsLab Jena werden kritische Verlaufspunkte bei der Entwicklung praktischer interprofessioneller Lehreinheiten dargestellt. Hierbei wird sich an den vier Phasen des Deming-Zyklus (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]), zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, orientiert. Erfahrungswerte aus den ersten beiden der vier Phasen werden präsentiert.

Ergebnisse: Wichtige Punkte für die interprofessionelle und institutionsübergreifende Zusammenarbeit in der Planungs- und Durchführungsphase sind:

  • Ziele definieren: Was wollen wir zusammen erreichen?
  • Begriffsdefintionen festlegen: Was verstehen wir unter interprofessioneller Lehre?
  • Benefit verdeutlichen: Welchen Mehrwert hat die interprofessionelle Lehre für uns bzw. bringt diese mit sich?
  • Nutzungsrechte festschreiben: Welche Arbeitsergebnisse (z.B. Lehrmaterialien) gehören welcher Institution?
  • Ressourcen abgleichen: Welche Ressourcen kann jede Institution einbringen?
  • Zusammenarbeit organisieren: Welche gemeinsamen Schritte sind nötig und möglich? Wer kommuniziert wann mit wem über welchen Kanal?
  • Evaluation planen: Was soll mit welchen Instrumenten überprüft werden?

Aus diesen Projekterfahrungen lassen sich Qualitätsentwicklungsmerkmale interprofessioneller Lehrentwicklung ableiten. Diese sind als kritische Punkte der institutions- und professionsübergreifenden Zusammenarbeit zu verstehen, die in der Planung und Durchführung solcher Vorhaben berücksichtigt werden sollten.

Diskussion: Die Kooperation zwischen dem SkillsLab Jena der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller Universität Jena und dem Fachbereich Gesundheit und Pflege der Ernst-Abbe Hochschule Jena soll nach Ende der Projektlaufzeit verstetigt werden. Für die nachhaltige Etablierung interprofessioneller Lehre mit Studierenden verschiedener Hochschultypen und Studiengänge ist es bedeutsam, die Zusammenarbeit zu evaluieren (Check) und weiterzuentwickeln (Act). Viele Fragen sind weiterhin offen z.B.: Wie löst man organisatorische Herausforderungen im Curriculaabgleich? Wie schafft man genug Verbindlichkeit im Projekt und Freiraum für die Lehrentwicklung?

Take home message: Gemeinsam sind wir besser aber langsamer.